Sie müssen tagsüber häufiger als acht Mal und nachts mehr
als ein Mal zur Toilette? Das kann ein Hinweis auf eine beginnende Blasenschwäche
sein.
Unsere Blase ist ein äußerst leistungsfähiges Organ. Als
Behälter für die Zwischenlagerung von Urin ist sie dehnbar wie ein Luftballon
und besitzt ein Fassungsvermögen von bis zu einem Liter. Ohne Blase müssten wir
ununterbrochen Urin abgeben, da unsere Nieren laufend Harn produzieren. Doch
zum Glück sammelt die Blase den Urin über mehrere Stunden und meldet erst bei
einem Füllvolumen von 300 bis 600 Millilitern starken Harndrang.
DEFINITION
Als Blasenschwäche oder Harninkontinenz wird der unfreiwillige
Verlust von Urin bezeichnet. Die Betroffenen können den Zeitpunkt der
Blasenentleerung nicht mehr willentlich bestimmen und verlieren die Fähigkeit,
Urin zurückzuhalten.
Bis dahin sorgt ein spezielles Verschlusssystem mit
Unterstützung der Beckenbodenmuskulatur dafür, dass der Urin zurückgehalten
wird. Den Zeitpunkt der Blasenentleerung steuern wir bewusst. Gehen wir zur
Toilette, leiten dieselben Muskeln, die die Blase in der Sammelphase
verschließen, den Urin nun in die Harnröhre. Während der Blasenverschluss
erschlafft, zieht sich die Muskulatur zusammen und treibt den Urin nach
draußen.
An der Koordination dieser komplizierten Abläufe sind
jedoch nicht nur Blasenmuskel sowie innere und äußere Schließmuskeln beteiligt,
sondern auch alle drei Komponenten des Nervensystems. Ist dieser Kreislauf an
einer Stelle gestört, kann dies zu einer Blasenschwäche führen. Je nachdem,
welcher Teil betroffen ist, kommt es zu unterschiedlichen Formen von
Harninkontinenz.
Text - Quelle: BGV Info Gesundheit e.V.