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Porträt von Dr. Michael Lorrain
Düsseldorf
– Die Pandemie der Lungenerkrankung COVID-19 sollte nicht dazu führen, dass
Menschen mit Gedächtnisproblemen von einem Arztbesuch absehen. „Trotz
Beschwerden aus Angst nicht zum Arzt zu gehen, ist ganz verkehrt“, sagt Dr.
Michael Lorrain, Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Alzheimer Forschung
Initiative e.V. (AFI).
„Wenn
der Verdacht auf Gedächtnisprobleme besteht, sollte natürlich eine ärztliche
Untersuchung stattfinden. Die Praxen sind darauf eingerichtet, in der
gegenwärtigen Situation entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und
Patienten zu ergreifen. Ansonsten droht im schlimmsten Fall die Verschleppung
einer womöglich behandelbaren Erkrankung“, sagt der Facharzt für Nervenheilkunde,
der seit 1989 in Düsseldorf niedergelassen ist.
In
seinem Praxisalltag hat COVID-19 zu einigen Änderungen geführt. „Die Termine
sind nicht mehr so dicht getaktet wie sonst, an den Anmeldetheken und auf
meinem Schreibtisch im Arztzimmer stehen Plexiglas-Aufsteller. Meine Kollegen
und ich und natürlich auch unsere Medizinischen Fachangestellten tragen
Mundschutz, bei Untersuchungen tragen wir Handschuhe“, beschreibt Dr. Lorrain
die aktuelle Situation.
Vorsicht
sei in seinem Fachbereich bei der Telemedizin geboten, die momentan bei vielen
Ärzten in anderen Disziplinen auf dem Vormarsch ist. „Telemedizin bei
Gedächtnisproblemen oder bereits bestehender Demenz halte ich nicht für
besonders sinnvoll, in fortgeschrittenen Stadien schon gar nicht“, sagt Dr.
Lorrain. Dies erzeuge nur Unruhe und Verwirrung. „Ferndiagnosen sind im
kognitiven Bereich auch gar nicht möglich“, sagt Dr. Lorrain.
Telefonische
Beratung, insbesondere der Angehörigen, mache dagegen Sinn. „Wir haben
festgestellt, dass die telefonische Kontaktaufnahme seitens der Praxis durch
den Behandler als sehr hilfreich erlebt wird. Das möchten wir auch nach
COVID-19 neben der Präsenzsprechstunde weiterführen“, sagt Dr. Lorrain.
Wie
die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wird, erklärt die AFI in ihrer
kostenlosen Broschüre „Diagnose-Verfahren bei Alzheimer“.
Die
Broschüre kann bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V.,
Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/diagnoseverfahren
Text
/ Foto: Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)