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Zwei Drittel klagen über gesundheitliche Folgen der Pandemie

Sonntag, 24. April 2022

Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN). Zwei Drittel der Deutschen klagen laut einer neuen Studie über gesundheitliche Folgen der Pandemie. Insgesamt nehmen 65 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren nach zwei Jahren eine Verschlechterung ihrer Gesundheit bei sich wahr. Das geht aus einer Studie der Pronova-Betriebskrankenkassen hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten.

35 Prozent beklagen Bewegungsmangel, 27 Prozent der Befragten Rücken- und Nackenschmerzen und ein Viertel der Deutschen stellt psychische Probleme nach zwei Jahren Pandemie bei sich fest. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie verzeichneten 16 Prozent der Deutschen auch eine größere Gewichtszunahme und Kopfschmerzen. Zehn Prozent klagen über Kurzatmigkeit, so die Studie.

13 Prozent haben den Konsum von Alkohol und Nikotin gesteigert. Vor allem litten die Unter-30-Jährigen an psychischen Problemen: 39 Prozent erleben depressive Stimmungen, Ängste, Aggression oder Rückzug ins Innere. Über alle Generationen hinweg erlebten im Schnitt 24 Prozent psychische Problemen.

Die 18-bis-29-Jährigen geben auch am häufigsten an, an Rücken- und Nackenschmerzen zu leiden. "Gerade die Jüngeren reagieren stärker auf das Gefühl der Hilflosigkeit in der Coronakrise. Der Mensch kann eine derartige psychische Belastung nur eine begrenzte Zeit aushalten, sie kann sich dann auch körperlich äußern", sagte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova-BKK, den Funke-Zeitungen.

"Wir kennen den Ausdruck `den Kopf frei bekommen` im Sport-Kontext. Bewegung mildert die Belastungen, doch wie unsere Studie zeigt, stellen viele auch hier einen Mangel bei sich fest." Für die Studie wurden im Januar 2022 insgesamt 1.000 Menschen ab 18 Jahren befragt.

Auch der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, bestätigt, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hatten und immer noch haben. Die Hausärzte hätten immer betont, "dass die Maßnahmen auch vor diesem Hintergrund abgewogen werden müssen", sagte Ulrich Weigeldt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Gerade die Versorgung der chronisch Kranken sei immer noch eine besondere Herausforderung.

Die Menschen hätten teilweise Sorge, ihren Arzt aufzusuchen, auch weil sie befürchteten, sich in der Arztpraxis oder auf dem Weg dorthin anzustecken. "Dadurch bestand die Gefahr, dass notwendige Behandlungen verschleppt werden", so der Vorsitzende des Hausärzteverbandes. Seit Beginn der Pandemie sei die Situation in den Hausarztpraxen sehr angespannt.

Text & Foto: dts