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Handwerk Bau bauen   Pixabay

Wirtschaft-News: Baugewerbe-Verband warnt vor Folgen des Ukraine-Krieges für deutsche Baustellen

Freitag, 8. April 2022

Lieferengpässe und explodierende Kosten treffen auch die deutsche Bauwirtschaft. Man müsse davon ausgehen, betont Peter Nitschke, Präsident des Baugewerbe-Verbandes, dass trotz guter Konjunkturlage in einigen Bereichen gar Kurzarbeit und Baustopps drohen könnten. Land und Kommune müssten Stoffpreisgleitklauseln jetzt rasch übernehmen.

„Es ist verrückt“, sagt Nitschke. „Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt. Aber es wird immer schwieriger, an Material zu kommen. Und was man bekommt, ist deutlich teurer geworden. Eine seriöse Kostenkalkulation ist in der derzeitigen Situation fast unmöglich.“

Die Kostensteigerungen betreffen viele baurelevante Produkte wie Bau- und Konstruktionsstahl, Spundwände, Rohre, Aluminium und Kupfer. Rund 30 % des in Deutschland verwendeten Baustahls stammte bisher aus Russland, der Ukraine und Belarus. Für Bitumen muss mit einem Ausfall von bis zu einem Drittel der hiesigen Bitumen-Versorgung gerechnet werden, worunter besonders der deutsche Straßenbau leiden könnte.

Nitschke begrüßt deshalb den von der Bundesregierung Ende März veröffentlichten Erlass, der in der aktuellen Krise Preisanpassungen wegen Lieferengpässen erlaubt. Mit diesen sogenannten Stoffpreisgleitklauseln sollen Preissprünge während eines Bauprojekts aufgefangen werden. Der Erlass des Bundes gilt ab sofort und ist zunächst befristet bis zum 30. Juni 2022. Für öffentliche Bauleistungen des Bundes ist er verbindlich.

„Damit wird es für unsere Unternehmen etwas einfacher, überhaupt wieder fundierte Angebote abgeben zu können“, erklärt Nitschke abschließend. „Es ist gut, dass der Mindestabstand zwischen Angebotsabgabe und Einbau von sechs auf einen Monat verkürzt wird. Angesichts der angespannten Lage auf dem Bau fordern wir, dass unser Land und unsere Kommunen den Erlass in gleicher Weise übernehmen.“

Text: Baugewerbe-Verband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay