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TV-Tipp-News: Der Untergang • arte • ab 20.15 Uhr • Geschichtsdrama

25. September 2022

Die Münchnerin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) nimmt im November 1942 eine Stelle als Privatsekretärin Adolf Hitlers (Bruno Ganz) an.
Die 22-Jährige weicht nun nicht mehr von der Seite des Diktators und folgt ihm im April 1945 in den Führerbunker der Berliner Reichskanzlei. Während draußen die Rote Armee vorrückt und die dezimierten deutschen Truppen im Häuserkampf aufreibt, bereitet Eva Braun (Juliane Köhler) im Bunker ein Fest zu Hitlers 56. Geburtstag vor.

Bei dem Sektempfang bitten prominente Nazis ihren "Führer", Berlin zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch von Kapitulation will Hitler nichts wissen. Mit Armeen, die nur in seiner Fantasie existieren, will er immer noch den "Endsieg" herbeiführen. Als Reichsinnenminister Himmler (Ulrich Noethen) eigenmächtig mit den Alliierten verhandelt, lässt Hitler dessen Adjutanten Fegelein (Thomas Kretschmann), Eva Brauns Schwager, exekutieren.

Albert Speer (Heino Ferch), Rüstungsminister, Lieblingsarchitekt und treuer Gefolgsmann, teilt dem Führer mit, dass er aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung den Befehl missachtet habe, dem Feind "verbrannte Erde" zu hinterlassen. Erschüttert von diesem Vertrauensbruch, beginnt der Führer zu weinen.

Als es keinen Ausweg mehr gibt, diktiert er Traudl Junge sein Testament und heiratet Eva Braun: Der Standesbeamte muss Hitler fragen, ob er Arier sei. Hitler lässt sich von Prof. Haase (Matthias Habich) den Gebrauch von Zyankali erklären und erteilt seinem persönlichen Adjutanten Günsche (Götz Otto) den Auftrag, seinen Leichnam zu verbrennen.

Nach Hitlers Tod tötet Magda Goebbels (Corinna Harfouch) ihre sechs Kinder. Danach erschießt Goebbels (Ulrich Matthes), bis zuletzt glühender Verehrer Hitlers, seine Frau und dann sich selbst.

Mit knapper Not entkommt Traudl Junge dem Inferno ...

Der Roman "Der Untergang" von Joachim Fest und der Erlebnisbericht "Bis zum letzten Tag" von Traudl Junge waren für den Münchner Produzenten Bernd Eichinger der Auslöser für die Produktion des Filmes. Eichinger fand, dass es endlich an der Zeit war, das Ende eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte Deutschlands, basierend auf möglichst authentischen Quellen, fiktional aufzuarbeiten. Die Resonanz bei Publikum und Presse – national wie international – war entsprechend groß und vielfältig. Besonders heftig diskutiert wurde die Frage, ob es erlaubt sei, Hitler als "Menschen" darzustellen.

Auch in der Schweiz strömten 210 000 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Kino. Mit ein Grund für das dortige Interesse war wohl auch die Tatsache, dass Hitler in dem Film vom Schweizer Schauspieler Bruno Ganz verkörpert wird. Offenbar war die Wahl perfekt, denn gemäß einem Artikel im Magazin "Der Spiegel" hält der britische Historiker und Hitler-Biograf Ian Kershaw Bruno Ganz' Darstellung für das erste "zwingende" Leinwandporträt des Diktators.

Für Bruno Ganz war die Rolle der Startschuss für eine internationale Karriere. Er arbeitete mit den Regisseuren Francis Ford Coppola ("Youth Without You"), Uli Edel ("Der Baader Meinhof Komplex"), Theodoros Angelopoulos ("The Dust of Time"), Stephen Daldry ("Der Vorleser") und Wolfgang Panzer ("Der große Kater"). Am 16. Februar 2019 ist die Schweizer Schauspiellegende im Alter von 77 Jahren in Zürich gestorben.


Text / Foto: ARD