Was Krebspatientinnen und -patienten nach überstandener Erkrankung tun können
Baierbrunn (ots). Der Kampf gegen den Krebs
ist eine Erfolgsgeschichte. Immer mehr Menschen gewinnen ihn. Kinder und
Jugendliche überleben die Krankheit in mehr als 80 Prozent der Fälle, und
auch bei Erwachsenen übersteht jeder
zweite den Krebs.
Für viele Patienten ein Anlass, ihr Leben neu
zu organisieren "Viele Betroffene denken nach einer Krebserkrankung über Dinge im Leben anders, setzen andere Prioritäten", sagt
Professorin Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des
Universitätsklinikums Leipzig, im Gesundheitsmagazin "Apotheken
Umschau".
Zeichen von Stärke, wenn man sich Hilfe
sucht
Dabei kann es durchaus positive
Veränderungen geben. "Manche Betroffene orientieren sich beruflich
beispielsweise um, machen etwas, das sie mehr erfüllt als
ihr früherer Job",sagt Psychoonkologin Mehnert-Theuerkauf. Gelingt
das Ankommen im eigenen Leben jedoch nicht mehr, sollte man sich professionelle
Hilfe holen. Alarmzeichen sind laut Mehnert-Theuerkauf starke Angstsymptome wie
Herzrasen, Angstattacken, Schwitzen, Zittern oder depressive Verstimmung.
Wenn man nicht mehr schlafen kann, ständig
innere Unruhe, negative und traurige Gedanken hat, wenn man sich total
abkapselt, eine Leere in sich fühlt. "Ich sehe es als ein Zeichen von
Kompetenz, wenn sie die Betroffenen eingestehen: Ich muss das nicht alleine
schaffen", betont Professorin Mehnert-Theuerkauf.
Auch selbst kann man die Situation
verbessern. Mehnert-Theuerkauf empfiehlt, Routinen beizubehalten. Also: Morgens
aufstehen, frühstücken, täglich einen Spaziergang machen. Sport hilft vielen. Oder
zu einer Selbsthilfegruppe gehen. Meistens findet man dort zumindest eine
Person, mit der man sich gut versteht und austauschen kann.
Social-Media-Thementage #LebenNachKrebs
Zum Thema Krebs informiert die "Apotheken
Umschau" an den Social-Media-Thementagen #LebenNachKrebs vom 7. bis 9.
März 2022. Umfassende Beratung vor allem bei psychosozialen Fragen bieten zudem
die Landesverbände der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
(www.krebsgesellschaft.de). Selbsthilfe für
Langzeitüberlebende im erwerbsfähigen Alter bietet der Verein Leben nach
Krebs! e.V. (www.leben-nach-krebs.de). Speziell an junge Erwachsene bis 39
Jahre richtet sich das Junge Krebsportal (www.junge-erwachsene-mit-krebs.de).
Eine kostenlose, digitale Selbsthilfegruppe ist die "Yes!"-App
(www.yeswecan-cer.org). Geht es um die Rückkehr
in den Beruf, bekommen Betroffene unter www.krebsinformationsdienst.de
einen Überblick über Anlaufstellen bei sozialrechtlichen Fragen.
Text / Foto: Wort & Bild Verlag - news
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