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Immobilienpreise Was der Krieg in der Ukraine   ndern k  nnte

Magdeburg-News: Immobilienmarkt: Was der Krieg in der Ukraine ändern könnte



Der Krieg in der Ukraine treibt die Inflation in die Höhe und könnte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Immobilienpreise haben. Erfahren Sie mehr!

Der Krieg in der Ukraine, der am 20. Februar ausgelöst wurde, beeinträchtigt das Wirtschaftswachstum in Europa und treibt die Inflation in die Höhe. Aber der Konflikt könnte auch Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt und die Immobilienpreise haben, wie Experte Marc Aschenbrenner gegenüber Magdeburger News berichtet.

Wenn es keine recht schnelle diplomatische Lösung gibt, werden die Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft und die Immobilienpreise erheblich sein, betont Standortleiter Marc Aschenbrenner, City Immobilienmakler Magdeburg.

Ukraine-Krise: Preisexplosionen und steigende Zinsen auf dem Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt erlebte 2021 zwar ein außergewöhnliches Jahr, doch die Ukraine-Krise bedroht diese positive Dynamik. Steigende Energie- und Rohstoffpreise, Versorgungsengpässe, wieder steigende Kreditzinsen... Angesichts des festgefahrenen Konflikts greift die Unsicherheit für Immobilienpreise um sich.

Explosion der Verkäufe und ein durchschnittlicher Preisanstieg von über 11 %. 2021 war das Jahr der Rekorde. Das letzte Jahr war in zwei Phasen aufgeteilt. Das erste Halbjahr folgte der Dynamik von 2020. Was das zweite Halbjahr angeht, so war es etwas ruhiger, so Aschenbrenner. Der Beginn des Jahres 2022 hingegen markiert eindeutig einen neuen Impuls und die Aufträge steigen wieder an. Im Jahr des Krieges werden die Immobilienpreise laut Experten um 2,5 - 3,5 % anwachsen. Eine optimistische Prognose, die durch die russische Invasion in der Ukraine gefährdet werden könnte.

Die Moral in Bezug auf Immobilien

Die erste Auswirkung ist psychologischer Art. Ein bewaffneter Konflikt kann die Moral der Haushalte belasten. Da diese bei der Realisierung eines Immobilienprojekts von grundlegender Bedeutung ist, könnte sich der Markt verlangsamen. Das wäre die pessimistische Sichtweise. Wenn man die Flasche halb voll sieht, könnten die aktuellen Unsicherheiten den Aspekt des sicheren Hafens stärken.

Dadurch würde eine gewisse Dynamik erhalten bleiben. Die Stärke des Marktes hängt aber auch von vielen anderen Faktoren ab. Der Bedarf und die Kauflust sind zwar nach wie vor groß, doch die Preise steigen weiter und die Zinssätze nehmen wieder zu, was die Zahlungsfähigkeit der Käufer beeinträchtigt. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Immobilien für alle Deutschen ein sehr persönliches Projekt sind, bei dem die Konjunktur nur ein Bestandteil darstellt.

Rückkehr der Inflation

Sicher ist jedoch, dass der Krieg in der Ukraine die Wirtschaft trifft. Deutschland zeigt sich in Bezug auf das Wachstum dennoch positiv. Trotz der erwarteten Verlangsamung in den kommenden Quartalen würde das BIP-Wachstum im Jahresdurchschnitt 2022 im konventionellen Szenario 3 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Die Inflation ist jedoch da. Im Februar 2022 lag die Inflationsrate bei 5,1 % im Jahresvergleich gegenüber 4,9 % im Januar. Im März 2022 könnte sie auf 7,3 % steigen. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise treffen die Deutschen hart.

Was bleibt zum Leben?

Die Kreditnehmer für Immobilien sind die Ersten, die den Preisanstieg zu spüren bekommen. Sie müssen mehr Geld für ihre täglichen Ausgaben (z. B. für Heizkosten und Energie) aufwenden. Dies wirkt sich natürlich auf ihre Verschuldungskapazität aus. Sie müssen daher auf ihren Restbetrag achten, d. h. auf das, was nach Zahlung der monatlichen Rate übrig bleibt.

Dieser Betrag sollte 65 % des Monatsnettoeinkommens nicht unterschreiten. Mit einem steigenden Transport- und Energiebudget, insbesondere für diejenigen, die ein älteres Haus kaufen und ein neues Auto benötigen, könnte dieser Betrag, der dazu dient, alle laufenden Kosten zu decken, nicht mehr ausreichend sein, warnt Marc Aschenbrenner.

Handlungsspielraum

Um einen Kredit zu vergeben, verlangen die Banken von den Kreditnehmern zusätzlich Eigenkapital. Unter klassischen Umständen zählen diese meist 20 - 30 %. Werden die Banken angesichts der aktuellen Inflation ihre Forderungen erhöhen?

Im Moment sehen wir keine Veränderung, auch wenn sie die Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer genau beobachten, antwortet Aschenbrenner. Die Banken sind in einer Phase der Wachsamkeit, die auf die Risikokontrolle ausgerichtet ist. Die Banken werden sich wie während der Gesundheitskrise auf die Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und der Haushalte stützen.

Sind Mehrkosten zu erwarten?

Die Inflation betrifft auch Baumaterialien, da der Krieg und die Krise die Lieferung vieler Rohstoffe blockieren. Viele dieser Rohstoffe (z. B. Zement und Ziegel) erfordern Energie für ihre Verarbeitung, die ebenfalls in die Höhe schnellt.

Was ist das Ergebnis? Seit Januar 2022 sind die Preise für Stahl und Bauelemente gestiegen. Holz, Beton, Dämmstoffe und Aluminium sind ebenfalls betroffen. Privatpersonen, die eine neue Wohnung kaufen oder eine ältere Immobilie renovieren möchten, sollten diesen Immobilien-Preisanstieg unbedingt in ihren Finanzierungsplan einbeziehen.

Steigende Immobilienpreise

Betroffen sind auch diejenigen, die bereits mit ihrem Neubauprojekt begonnen haben. Die Verträge für den Bau eines Einfamilienhauses können eine Preisgleitklausel enthalten. Das hat für manche Menschen schwerwiegende Folgen und sie werden wohl mehr als geplant ausgeben müssen. Es wäre sinnvoll, dass Bauherren 2 - 3 % des Preises zurücklegen, um Preissteigerungen abzufangen.

Wie sieht es mit den Mietobjekten aus?

Investitionen bleiben von den Folgen des Krieges in der Ukraine nicht verschont. Bei einer steigenden Inflation sinken die realen Mietrenditen. Marc Aschenbrenner benennt als Beispiel eine klassische Bestandsvermietung in Magdeburg Westerhüsen, die eine Rendite von 7 % brutto erzielt. Angesichts einer Inflationsrate von zu erwartenden 7,3 % im März 2022 wird die reale Rendite negativ.

Die Vermieter könnten versucht sein, die Mieten anzuheben, um wieder eine Rendite zu erzielen. Aber Vorsicht: Die Bedingungen für Mieterhöhungen sind streng geregelt und dürfen nur in bestimmten Fällen angewendet werden.

Wachsende Zinsen

Die Zinssätze steigen derweil an. Dieser Trend lässt sich nicht durch den Krieg erklären, sondern durch den Anstieg der Inflation und weiterer Faktoren. Wie sieht die Zukunft aus? Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Eines ist sicher: Ein teurerer Kredit würde die Folgen des Krieges auf dem Immobilienmarkt nur noch verstärken.

Text / Foto: Aschenbrenner / pixabay