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Wirtschaft-News: Energiekrise - Wie Verbraucher:innen entlastet und besser geschützt werden können


veröffentlicht am 17. Februar 2023


Foto: vzbv-Vorständin Ramona Pop

In der aktuellen Energiekrise sind die Bo?rsenpreise fu?r Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe in ungeahnte Ho?hen gestiegen. Anbieter erho?hen reihenweise ihre Tarife fu?r die privaten Haushalte. 

Einige Anbieter haben kurzfristig Kündigungen ausgesprochen, andere stellen ihre Energielieferungen ein. Verbraucher:innen haben das Nachsehen und rutschen in die Ersatz- und Grundversorgung, oft zu neuen, besonders teuren Extratarifen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert Maßnahmen, die zielgerichtet die Geldbeutel der Verbraucher:innen entlasten und zugleich Anreize für mehr Klimaschutz setzen.

Der vzbv fordert

Die Bundesregierung muss die Preisbremsen für die Verbraucher:innen nachvollziehbar und verständlich machen: Es muss klar sein, dass sich Energiesparen weiterhin lohnt. Denn nur mit einer gemeinsamen Sparanstrengung werden wir gut durch diesen und den nächsten Winter kommen.

Entlastungsmaßnahmen müssen zielgerichtet umgesetzt werden: Profitieren sollten vor allem jene Verbraucher:innen, die aufgrund der Krise und ihres oft geringen Einkommens finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen.

Es fehlt weiterhin eine adäquate Lösung für Haushalte, die mit Nachtspeicheröfen und Wärmepumpen heizen. Die Bundesregierung sollte deshalb eine separate Preisobergrenze von 30 ct/kWh für Wärmestromtarife einführen.

Es braucht diesen Winter ein Energiesperren-Moratorium für private Haushalte, die ihre Energierechnungen trotz der bisherigen Entlastungsmaßnahmen nicht bezahlen können. Gleichzeitig muss die Bundesregierung diese Verbraucher:innen in die Lage versetzen, ihre Schulden gegenüber den Energieversorgern begleichen zu können.

Keine Benachteiligung von Mieter:innen: Die Entlastungen im Rahmen der Dezember-Soforthilfe und der Gas- und Wärmepreisbremse kommen bei den Mieter:innen teilweise verspätet an. Hier sollte die Bundesregierung nachbessern.

Als Nachfolge des 9-Euro-Tickets zeitnah ein diskriminierungsfreies, monatlich buchbares und dauerhaft bezahlbares Deutschlandticket sowie ein bundesweites Sozialticket für 19 Euro/Monat einführen. Eine Verstetigung des 9-Euro-Tickets in Form eines 29-Euro-Tickets.

Klimakrise nicht mit der Energiepreiskrise verrechnen: Die Aussetzung des CO2-Preises ist das falsche Signal für mehr Klimaschutz. Gleichzeitig braucht es ein Klimageld für Verbraucher:innen als Ausgleichsmechanismus

Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.

Eine Erhöhung des ernährungsbezogenen Regelsatzes in der Grundsicherung und beim Arbeitslosengeld II.

Finanzielle Entlastung durch einen bundesweiten Reparaturbonus. Ein Zuschuss für das Reparieren kaputter Geräte hilft Verbraucher:innen Geld und Ressourcen zu sparen und schützt das Klima.


Text / Foto: Verbraucherzentrale Bundesverband / Die Hoffotografen GmbH / Christine Blohmann / vzbv