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Ameisen

TV-Tipp-News: Wo die grünen Ameisen träumen • arte • ab 21.45 Uhr • Preisgekröntes Öko-Drama

11. April 2022

Mitte der 1980er Jahre: Im Herzen Australiens, dem angestammten Land der Aborigines, hat sich eine Bergbaugesellschaft niedergelassen, um Uran abzubauen. Ihre Arbeiten werden bald unterbrochen: Eine Delegation der Aborigines versucht die Bergbauarbeiten zu verhindern - als Hüter der dortigen Kultstätten der grünen Ameisen.

Sie besetzen den für sie heiligen Platz in der Wüste, wo Bulldozer mit den Erdräumungen fortfahren sollen. Lance Hackett, ein angestellter Ingenieur der Firma, wird schnell in den Konflikt der streitenden Parteien verstrickt. Schließlich kommt es vor einem australischen Gericht zum Prozess: Es soll geklärt werden, ob die Traumzeit der Aborigines der Ökonomie unterliegt.

Werner Herzogs kraftvolle, poetische Arbeit über den Konflikt Ökologie gegen Ökonomie ist große Kinomagie. In den Gerichtsszenen offenbart sich eine Groteske um kulturelle Missverständnisse und die Unfähigkeit zur Kommunikation. Der desillusionierte Blick auf das gestörte Verhältnis zwischen Mensch und Natur, am Beispiel eines fiktiven heiligen Ortes der australischen indigenen Bevölkerung, legt die Probleme offen und schockiert umso mehr, als man erkennt, dass diese weiter bestehen.

Der 1942 in München geborene Werner Herzog ist ein vollkommen ungewöhnlicher Filmemacher. Um seine eigenwillige Art der Filmproduktion ranken sich Mythen und Anekdoten. Nicht erst seit dem Film "Fitzcarraldo", für den er Anfang der 1980er Jahre ein Schiff über einen Berg im Dschungel ziehen ließ, gilt er als Exzentriker ohne Furcht und mit Hang zum Mystischen. Werner Herzog ist ein wichtiger Vertreter des internationalen Autorenfilms wie auch seinerzeit des Neuen Deutschen Films. Immer wieder gelingen ihm bemerkenswerte Arbeiten, überall auf der Welt, Spielfilme ebenso wie Dokumentarfilme.


Text / Foto: ARD