Duisburg (dts Nachrichtenagentur) - Die
deutsche Autoindustrie klagt das ganze Jahr bereits über enorme Produktionsschwierigkeiten
und Lieferprobleme wegen der Halbleiterkrise, doch es gibt immer mehr
Neuzulassungen. Der Fahrzeugbestand nimmt immer weiter zu, zeigen Zahlen des
Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer, über die die "Süddeutsche
Zeitung" (Donnerstagausgabe) vorab berichtet.
So waren zum 1. Oktober in Deutschland
48,648 Millionen Pkw zugelassen, was einem Zuwachs von knapp 400.000 Autos
gegenüber dem Jahresbeginn entspricht.
"Das ist ein Allzeithoch und es geht
immer weiter", sagte der Leiter des Center Automotive Research in Duisburg
der SZ. "Von einer Abkehr der Deutschen vom Auto ist überhaupt nichts zu
sehen." Bis zum Jahreswechsel dürfte die Zahl sogar auf 48,7 Millionen
anwachsen. Dann werden 585 Autos auf 1.000 Einwohner kommen, im Vorjahr waren
es noch 580 Wagen.
Dabei steigt selbst in den Großstädten,
also den Gegenden mit eher starkem öffentlichen Nahverkehr, der Autobestand an,
wie Dudenhöffer mithilfe von Daten des Kraftfahrtbundesamtes berechnete. In
fast allen der 25 größten Orten Deutschlands gibt es nun mehr Autos als zu
Jahresbeginn, abgesehen von Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt. "Auch in
Großstädten ist der Trend zum Auto unverkennbar", sagte Dudenhöffer der
SZ. So stieg etwa die Zahl der in München zugelassenen Wagen um gut 24.000,
Hamburg legte um 17.000 zu und Berlin um 10.000. Dies sei auch bemerkenswert,
so der Branchenexperte, da die Preise für Gebrauchtwagen wie für Neuwagen
derzeit vergleichsweise hoch seien.
Text / Foto: dts Nachrichtenagentur / pixabay