Schwedt
(ots)
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"Endlich Arzt. Berufsverbot durch Behördenwillkür?" unter dem Motto
werben
20 Betroffene um Unterstützung
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Junge Ärzte mit polnischem Abschluss dürfen noch immer in fast ganz Europa
arbeiten - außer in Brandenburg
Jetzt
werben die zwanzig Absolventen des Asklepios Studiengangs der Pommerschen Medizinischen
Universität in Stettin, die auf ihre deutsche Approbation warten, mit einer
Petition um Unterstützung. Denn noch immer wird den jungen Ärzten, die im Juni
2019 ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen haben, die Approbation aus
formaljuristischen Gründen verwehrt.
Zwar
hat sich der Gesundheitsausschuss des Brandenburgischen Landtags mit dieser
Frage beschäftigt und Ursula Nonnemacher (Die Grünen), Ministerin für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, erklärte
vor dem Ausschuss, dass sie das Problem zwar als dringlich einstufe, aber sie
sieht ihrer Behörde die Hände gebunden. Angeblich seien juristische Fragen
bzgl. des polnischen Studienabschlusses nicht geklärt.
Tatsächlich
erhalten polnische Absolventen erst die Approbation, wenn sie nach dem
Universitätsdiplom eine staatliche Prüfung mit Schwerpunkt auf Fragestellungen
des polnischen Medizinrechts und ein dreizehnmonatiges Praktikum in einem
polnischen Krankenhaus absolviert haben. Das polnische Gesundheitsministerium
hat bereits vor Monaten in zwei Briefen schriftlich bestätigt, dass die
Regelung nur gilt, wenn der Arzt in Polen arbeiten möchte. Den deutschen
Behörden genügt diese Klarstellung nicht. So fordert das Brandenburgische
Gesundheitsministerium von der polnischen Seite eine Änderung der europäischen
Richtlinien. In Warschau sieht man wiederum keine Veranlassung, diesen Schritt
zu unternehmen, weil man sich ja bereits zweimal und in eindeutiger Weise erklärt
habe und alle anderen EU-Staaten die polnischen Abschlüsse anerkennen.
Die Leidtragenden sind die deutschen Absolventen polnischer Universitäten, junge Ärzte, die seit nunmehr sieben Monaten auf der Straße stehen - obwohl gerade in Brandenburg Ärzte händeringend gesucht werden. Deshalb haben die "Deutschen Medizinstudierenden im Ausland e.V." die Petition gestartet. 2.000 Menschen haben die Petition in zwei Tagen unterzeichnet, fast 700 Kommentare stehen bereits auf der Website. Insgesamt 50.000 Unterzeichner müssen es bis Ende April 2020 sein, um das Quorum zu erfüllen. Erst dann wird von den Entscheidungsträgern eine Stellungnahme eingefordert.
"Wir
drücken den jungen Menschen die Daumen, dass diese bürokratische Posse endlich
ein Ende findet und sie auch in Deutschland als Ärzte arbeiten dürfen, sagt
Prof. Dr. Rüdiger Heicappell, Ärztlicher Direktor des Asklepios Klinikums
Uckermark in Schwedt, der als Akademischer Koordinator mit der Universität
Szczecin (Stettin) zusammenarbeitet. Asklepios sieht diese Entwicklung
weiterhin mit großer Sorge. Die Kooperation des Konzerns mit der Pommerschen
Medizinischen Universität Stettin hatte zum Ziel, aus Deutschland stammenden
ärztlichen Nachwuchs für den Einsatz in seinen Kliniken zu gewinnen,
insbesondere für die Häuser in Brandenburg, in denen die Besetzung von Stellen
ohnehin äußerst schwierig ist.
Besuchen
Sie Asklepios im Internet:
www.asklepios.com