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Gulej Anastasia 2021

Magdeburg-News: Zeitzeugin Anastasia Gulej – Buchpremiere ihrer Biografie im Einewelthaus Magdeburg


veröffentlicht am Montag, 12. Dezember 2022

„Poltawa, Auschwitz, Bergen-Belsen, Kyjiw“ heißt die Biografie über das bewegte Leben der Zeitzeugin Anastasia Gulej. Am 14. Dezember wird die ukrainische Fassung des Buches im Einewelthaus Magdeburg vorgestellt. Anlässlich des 97. Geburtstages der Jahrhundertzeugin lädt die Landeszentrale herzlich zur öffentlichen Präsentation ein.

Anastasia Gulej, geborene Pljaschetschnyk, wurde am 12. Dezember 1925 in dem kleinen Dorf Hrabariwka im Oblast Poltawa in der Ukraine geboren. Sie erlebte als kleines Mädchen den Holodomor, die große Hungersnot, und überstand mit ihrer Familie den Terror unter Stalin. Nach dem Einfall deutscher Truppen in ihrer Heimat wurde sie 1943 zur Zwangsarbeit gezwungen, floh und kam nach zwei Gefängnisaufenthalten in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das sie ebenso überlebte wie den kräftezehrenden Todesmarsch und das KZ Bergen-Belsen, wo sie von britischen Truppen gerettet wurde. Sie kehrte in ihre Heimat zurück, studierte später Forstwirtschaft, ging mit ihrem Mann erst nach Moldawien und später nach Kyjiw, wo sie bis Anfang 2022 lebte.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und dem Beschuss Kyjiws floh sie im März mit ihrem Sohn und ihrer Tochter nach Deutschland. Seitdem lebt Anastasia Gulej in Sachsen-Anhalt und spricht vor Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen über ihr Schicksal. Im Juli konnte ihre Biografie in Magdeburg präsentiert werden. Nun ist anlässlich ihres 97. Geburtstages die ukrainische Fassung des Buches erschienen. Am 14. Dezember stellen Anastasia Gulej und der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Maik Reichel, das Buch mit der bewegten Lebensgeschichte der nunmehr 97-Jährigen vor. Die Präsentation wird von dem ukrainischen Chor «?? ? ???????» („Wir sind aus der Ukraine“) begleitet. 

Der Eintritt ist frei.

Bildunterschrift: Anastasia Gulej im Sommer 2021 in der Ukraine


Text:  Landeszentrale für politische Bildung
Foto: LpB/Maik Reichel