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Paula

TV-Tipp-News: Paula • arte • ab 14.15 Uhr • Biografie

22. Februar 2022

Worpswede, 1900. Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren Paula Becker und Otto Modersohn eine besondere Verbindung. Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Malerei wird die große Liebe. - Mit "Paula" (2016) erzählt Regisseur Christian Schwochow das faszinierende Leben einer hochbegabten Künstlerin und radikal modernen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die Uhr tickt schwer, zwei zarte Hände umklammern ein gerahmtes Bild. Noch hat alles kein Gesicht. Carl Woldemar Becker ist gekommen, um seiner Tochter Paula ins Gewissen zu reden. Der Vater spricht den Satz, den Paula widerlegen wird: „Frauen können keine Malerinnen werden!“
Sie macht sich von Bremen aus auf in die nahe gelegene Künstlerkolonie Worpswede, um Künstlerin zu werden. Ausgerechnet Fritz Mackensen, der nicht viel von Frauen hält und malerischen Realismus predigt, wird hier ihr Lehrer. Die Wirklichkeit mit Präzision und Genauigkeit abzubilden ist, was für ihn zählt. Doch Fräulein Becker malt, was sie sieht, geht mit Staffelei, Farben und Pinsel ins Moor und ins Armenhaus, fragt Mütter, ob sie mit ihren Kindern Modell stehen. In der Bildhauerin Clara Westhoff findet Paula ihre beste Freundin. Die jungen Frauen saugen das Leben in Worpswede auf, auch das Feiern mit den Kolonisten, zu denen sich bald der kauzige Dichter Rainer Maria Rilke gesellt. Er und Clara werden ein Paar, während sich Paula und Otto Modersohn näherkommen.

„Bis 30 will ich es geschafft haben. Mein Leben soll ein Fest sein. Ein kurzes, intensives Fest ... Wenn ich drei gute Bilder gemalt habe, dann gehe ich gern. Drei gute Bilder und ein Kind.“ Fünf Jahre später hat Paula Schatten im Blick, in ihrem Ton ist das Unbeschwerte verloren gegangen. Intensiv sucht sie nach sich als Malerin und formt einen ungewöhnlichen, eigenen Stil, den in Worpswede keiner versteht. An Ihrem 30. Geburtstag bricht sie auf – nach Paris.


Text / Foto: arte