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Buchcover Ronald Weber Peter Hacks Leben und Werk

Stadtbibliothek Magdeburg: Roland Weber stellt „Peter Hacks – Leben und Werk“ vor

Samstag, den 16. Februar 2019


Neue Biografie des ungewöhnlichen Autors voller Widersprüche

 
Peter Hacks zählte zweitweise auf den Bühnen Ost- wie auch Westdeutschlands zu den meistgespielten Dramatikern. Sein lyrisches Werk gehört zum Kanon des 20. Jahrhunderts und mit seinen Essays löste der vielseitige Autor etliche Literaturstreits aus. In der gerade erschienenen Biografie „Peter Hacks – Leben und Werk“ zeichnet Ronald Weber ein kenntnisreiches und umfassendes Porträt, das er auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek vorstellt.

Ronald Webers Biografie ist die Lebensbeschreibung eines ungewöhnlichen Dichters, der sich als Kommunist verstand. Es handelt von Hacks’ Literatur, von seinem Versuch, eine neue Klassik zu begründen, aber auch von seinem Scheitern und seinen Leidenschaften.

Hacks nahm unter DDR-Autoren eine Sonderstellung ein. Neben seinen literarischen Erfolgen sorgten Aufführungsverbote und Gerüchte für Aufsehen. Man redete ihm nach, „Salonkommunist“ zu sein, als „Schloßherr“ zu residieren und spekulierte über sein „Dissidententum“. Doch auch nach dem Untergang des Realsozialismus blieb er mit seiner geschichtsphilosophischen und künstlerischen Position eher allein. Was war zu verstehen unter seinem Programm der „sozialistischen Klassik“? Wogegen richtete sich der von ihm postulierte „Kampf gegen die Romantik“? Welchen Stellenwert haben schließlich die nach dem Ende der DDR entstandenen Stücke? Unübersehbar ist die geringe Wirkung seines Werkes in der Gegenwart. Es herrscht eher eine gewisse Ratlosigkeit gegenüber seinem Weltbild, und seiner Kunstauffassung vor, glaubt Ronald Weber. 

Der Biograf geht diesen Widersprüchen und Fragen nach und bietet in seinem Buch zahlreiche erhellende lebensgeschichtliche Aspekte, aus Briefwechseln, Archivmaterial und Gesprächen mit Wegbegleitern des Autors. So wird Unbekanntes über Arbeitskontakte u.a. mit Bertolt Brecht oder Benno Besson zu Tage gefördert, über Freundschaften mit Heiner Müller oder Wolf Biermann, die Hacks schließlich aufkündigte, und auch über Liebschaften wie die mit Eva-Maria Hagen.

Zur Buchvorstellung mit Ronald Weber am 21. Februar um 19.30 Uhr lädt die Stadtbibliothek gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt sowie dem Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung alle interessierten Leser und Besucher herzlich in die Zentralbibliothek am Breiten Weg ein. Der Eintritt ist frei.