Morgens eine Tablette gegen den hohen Blutdruck, so
folgen Millionen von Patienten dem Rat ihres Arztes. Eine Studie weckt jetzt
Zweifel. Wir berichten!
Die meisten Bluthochdruckpatienten nehmen täglich ein Medikament. Bekannt ist, dass der menschliche Blutdruck unabhängig von körperlichen und psychischen Belastungen im Tagesverlauf schwankt.
Morgens und
nachmittags erreicht er in der Regel die höchsten Werte. Deshalb galt bisher
der ärztliche Rat, die Tablette vorbeugend am Morgen einzunehmen.
Untersucht wurden 19.000 Bluthochdruck-Patienten
Forscher aus der spanischen Hafenstadt Vigo gingen jetzt
der Frage nach, ob sich diese angenommene Wirkung auch wissenschaftlich belegen
lasse. Sie beobachteten 19.000 Bluthochdruck-Patienten über sechs Jahre. Eine
Hälfte von ihnen nahm ihr Medikament am Morgen, die andere am Abend ein.
Untersucht wurden die Patienten durch regelmäßige 48-Stunden-Messungen des
Blutdrucks.
Ein verblüffendes Ergebnis
Das Ergebnis war recht verblüffend. Die Gruppe, die
abends ihr Medikament einnahm, schnitt im Durchschnitt sowohl bei den Tages-
als auch bei den nächtlichen Werten besser ab. Zudem stellten die Forscher
fest, dass diese Gruppe auch seltener Schlaganfälle oder Herzinfarkte erlitt
und die Sterblichkeit nach solchen schweren Ereignissen nur etwa halb so hoch
war.
Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im European Heart
Journal veröffentlicht.
Text: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe