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Gesundheit-News: Ebola - Impfstoffe schützen vor gefährlicher Viruserkrankung

2. Oktober 2021

(ams). Der Begriff Ebola weckt bei vielen Menschen schreckliche Bilder von zahlreichen Erkrankten in afrikanischen Krankenhäusern. Die gefährliche Infektionskrankheit, ausgelöst durch das gleichnamige Virus, kostete zwischen 2014 und 2016 mehr als 11.000 Menschen in Westafrika das Leben. Seitdem hat es auf dem afrikanischen Kontinent immer wieder Ausbrüche gegeben: So wurden im Februar 2021 mehrere Ebola-Fälle im Kongo und in Guinea gemeldet. 

Mittlerweile existieren jedoch mehrere Impfstoffe, die als wirksam und sicher gelten. Eine Verbreitung des Virus in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) sehr unwahrscheinlich.

Das Ebolavirus wurde 1976 erstmals in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) entdeckt. Seinen Namen hat es von dem in Ausbruchsnähe gelegenen kongolesischen Fluss Ebola. Laut RKI sterben, abhängig von Virus und Versorgung, 30 bis 90 Prozent der Erkrankten. Man nimmt an, dass das Ebolavirus ursprünglich von Flughunden oder Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde. Diese Frage ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.

Hohe Ansteckungsgefahr

Für Infizierte ist eine strenge Isolierung sowie strikte Hygienemaßnahmen bei der Behandlung unumgänglich. Denn erkrankte Menschen tragen das Ebolavirus über körperlichen Kontakt oder Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl und Erbrochenem oder Blut weiter. Auch über Gegenstände wie Nadeln und Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche kann das Virus eine gewisse Zeit lang übertragen werden. Für eine Übertragung durch Aerosole, also durch feinste Tröpfchen in der Luft, gibt es keine Hinweise.

Frühe Symptome sind eher unspezifisch

Typischerweise verläuft eine Infektion in drei Phasen. "Die Krankheit beginnt nach einer Inkubationszeit von etwa acht bis neun Tagen mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Müdigkeit", sagt Anja Debrodt, Ärztin im AOK- Bundesverband. "Diese Symptome sind eher unspezifisch und können leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden." Einige Tage später leiden die Erkrankten an Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen. Es kann auch zu Bindehautentzündung, Rachenentzündung, Schluckauf, einem Hautausschlag und zu geistiger Verwirrung kommen. Ebenso zu Blutungen, die vor allem den Verdauungstrakt, die Lunge und das Zahnfleisch betreffen. Bessert sich bei einigen Erkrankten der Zustand, so verschlechtert er sich bei anderen durch das Auftreten einer Gerinnungsstörung, die zu Flüssigkeitsverlusten und lebensbedrohlichen Blutungen und Organversagen führen kann.

Ansteckungsgefahr besteht, sobald die Betroffenen Anzeichen der Krankheit zeigen. Sind die Symptome einige Tage abgeklungen, gelten Patientinnen und Patienten als nicht mehr ansteckend. Eine Übertragung kann jedoch auch noch Monate nach der Genesung beispielsweise beim Geschlechtsverkehr durch Sperma erfolgen.

Mittlerweile zwei Impfstoffe zugelassen

Seit 2019 gibt es mit ERVEBO einen Impfstoff gegen Ebolafieber für Erwachsene, der in der Europäischen Union, den USA und einigen Ländern Afrikas zugelassen ist. Er bietet Betroffenen auch noch einen gewissen Schutz, wenn sie dem Virus bereits ausgesetzt waren. Das Robert Koch-Institut schätzt die vorläufige Impfwirksamkeit zehn Tage nach der Impfung auf 97,5 bis 100 Prozent. Wer trotz Impfung erkrankt ist, hatte in der Regel einen milderen Krankheitsverlauf. Seit Juli 2020 ist in der EU außerdem ein weiterer Impfstoff zugelassen, der auch für Kinder geeignet ist. Wer eine Ebolafieber-Erkrankung überstanden hat, ist übrigens nicht automatisch immun: Es besteht durchaus die Möglichkeit, sich mit einer anderen Ebolavirus-Spezies zu infizieren.

Therapeutika derzeit noch in der Erprobung

Noch ist keine spezifische Therapie gegen das Ebolafieber zugelassen. "Im Rahmen von Studien werden aktuell aber mehrere Therapeutika erprobt, die als vielversprechend gelten", so Medizinerin Debrodt. Zuvor wurden bei den Betroffenen ausschließlich die Symptome behandelt. Wichtig ist vor allem, den Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Glukosehaushalt der Erkrankten stabil zu halten.

Infos für Reisende

Reisende, die in Ausbruchsgebiete fahren, haben in der Regel nichts zu befürchten, so das Auswärtige Amt: Durch flüchtige Kontakte in der Öffentlichkeit werde das Ebolavirus nicht übertragen, auch nicht durch Mücken, bei der Berührung von Geld, lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im Pool. Ärztin Debrodt: "Ansteckungsgefährdet sind vor allem enge Kontaktpersonen wie Familienmitglieder oder medizinisches Personal."


Text / Foto: AOK Bundesverband / istock-seventyfour