ADAC Studie: Michelin-Reifen besonders
umweltschonend
Plastikmüll in der Umwelt und den
Weltmeeren ist ein zunehmendes Problem. Laut aktuellen EU-Studien werden
europaweit jährlich rund 500.000 Tonnen Reifenabrieb produziert. Der ADAC
wollte wissen, wie viel Reifenabrieb bei gängigen Sommer-, Winter- und
Ganzjahresreifen entsteht. Dafür hat der Club seine Reifentests aus den
vergangenen Jahren verglichen und die Ergebnisse der Reifenverschleißmessungen
ausgewertet: Im Durchschnitt liegt der Reifenabrieb eines Fahrzeugs bei knapp
120 Gramm pro 1.000 Kilometer.
Insgesamt wurden die Abriebsdaten von knapp
100 Modellen verschiedener Reifendimensionen ausgewertet. Dabei gibt es in
jeder Reifendimension Modelle mit wenig Reifenabrieb bei gleichzeitig sicheren
Fahreigenschaften. Besonders positiv fällt hier die Marke Michelin auf. In fast
jeder getesteten Reifendimension überzeugt das Michelin-Modell mit einem sehr
geringen Reifenabrieb von durchschnittlich nur 90 g/1.000 km. Gleichzeitig
schneidet Michelin gut in den sicherheitsrelevanten Kriterien ab. Bestes
Beispiel: Der „Cross Climate+“ in der für Kleinwagen passenden Reifengröße
185/65 R15. Hier stellten die Tester einen Abrieb von lediglich 58 g/1.000 km
fest.
Am unteren Ende der Herstellerauswertung
finden sich mit Pirelli, Bridgestone und Continental allerdings auch drei
Premiumhersteller, die in Sachen Reifenabrieb deutlich Nachholbedarf haben.
Pirelli belegt mit durchschnittlich 134 g/1.000 km zusammen mit Nokian den letzten
Platz. Unter den Modellen schneidet der „Blizzak LM005“ von Bridgestone in der
Dimension 195/65 R15 für Kompaktfahrzeuge und Vans besonders schlecht ab. Pro
1.000 Kilometer produziert er 171 Gramm an Reifenabrieb, die ungefiltert in der
Umwelt landen.
Dank modernster Reifentechnologie ist es
jedoch möglich, den Zielkonflikt zwischen geringem Abrieb und sicheren
Fahreigenschaften weitgehend aufzulösen. Bei besonders sportlichen Reifen ist
dies nicht der Fall: In der Sommerreifengröße 225/40 R18 wurde bei allen
untersuchten Modellen ein überdurchschnittlich hoher Reifenabrieb von bis zu
160 Gramm festgestellt. Der Nutzen der Reifen ist zweifelhaft, denn solch
sportliche Reifen überzeugen zwar in der Regel auf trockener Fahrbahn mit einer
überdurchschnittlich hohen Reifenperformance.
Bei Nässe müssen aber bei vielen Sport-Reifen Nachteile in Kauf genommen werden. Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technik Zentrums: „Der Trend in Richtung immer größerer und sportlicherer Reifendimensionen ist insbesondere unter Nachhaltigkeitsaspekten nicht sinnvoll. Vor allem weil mit den vermeintlich sportlichen Reifen kaum ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn im alltäglichen Straßenverkehr erzielt werden kann. Einige Reifenhersteller sollten daher dringend umdenken und die Nachhaltigkeit von Reifen stärker in den Vordergrund stellen.“
Der ADAC rät: Vielfahrer sollten darauf achten Reifen, mit geringem Verschleiß zu kaufen. Das ist nicht nur günstiger, sondern schont auch die Umwelt. Durch regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks sowie Kontrollen der Achseinstellungen in einer Fachwerkstatt und einer gleichmäßigen, vorausschauenden Fahrweise können Verbraucher dazu beitragen, den Reifenverschleiß möglichst gering zu halten. Weitere Informationen zum Thema Reifenabrieb und Mikroplastik gibt es auf adac.de.
Text / Foto: ADAC
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