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Motorsport-News: Vorschau FIA World Endurance Championship: Porsche will die Führung in der Weltmeisterschaft an der Algarve verteidigen

Donnerstag, den 10. Juni 2021

Stuttgart. Das Werksteam von Porsche reist als Tabellenführer zum zweiten Saisonrennen der FIA World Endurance Championship (WEC). Das kommende 8-Stunden-Rennen von Portimão am 13. Juni ist neu im Kalender der Weltmeisterschaft und stellt Teams wie Fahrer somit vor besondere Herausforderungen. Das Porsche GT Team hat sich im Rahmen von Testfahrten und Simulatorsessions intensiv auf die bevorstehende Aufgabe an der portugiesischen Algarve vorbereitet. Die Werksmannschaft von Manthey setzt zwei rund 515 PS starke Porsche 911 RSR in der GTE-Pro-Klasse ein. In den beiden Fahrzeugen kommen jene Fahrertrios zum Einsatz, die auch die 24 Stunden von Le Mans im August bestreiten werden. In der GTE-Am-Kategorie bringen die Kundenteams Dempsey-Proton Racing, Project 1 und GR Racing insgesamt vier Neunelfer an den Start des Langstrecken-Rennens.

„Nach dem großen Erfolg in Spa-Francorchamps starten wir als WM-Führende in das zweite Saisonrennen. Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen auch nach dem bevorstehenden 8-Stunden-Rennen in Portugal in allen Wertungen der GTE-Pro-Klasse auf Platz eins stehen“, erklärt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport. „Unser Team hat sich intensiv auf das erste WEC-Rennen in Portimão vorbereitet. Wir werden gut gerüstet an den Start gehen. Zudem ist der Lauf über acht Stunden eine optimale Ergänzung zu unseren Vorbereitungen auf die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans. Die Fahrercrews, Ingenieure und Mechaniker können sich somit noch besser aufeinander einstellen und die Abläufe noch flüssiger gestalten.“

Das Rennen

Das Autódromo Internacional do Algarve ist in das hügelige Hinterland nahe der Mittelmeer-Ferienorte Portimão und Lagos eingebettet. Die 4,684 Kilometer lange Strecke, auf der unter anderem die Formel 1 bereits zweimal gastierte, bietet insgesamt 16 Kurven und zahlreiche Steigungs- und Gefällepassagen. An der steilsten Stelle des Kurses geht es mit über zwölf Prozent Neigung einen Berg hinab. Auf die Fahrer warten teils nicht einsehbare Kurven und tiefe Kiesbetten abseits des Asphalts. Die Start-Ziel-Gerade ist 969 Meter lang. Dort werden mit den GTE-Pro-Fahrzeugen Höchstgeschwindigkeiten von rund 270 km/h erreicht.

„Das kommende Rennen in Portugal ist in mehrerlei Hinsicht besonders. Da es sich um ein 8-Stunden-Rennen handelt, werden mehr Punkte vergeben als in den normalen WEC-Läufen, die generell über sechs Stunden gehen. Wir können also größere Beute machen. Das motiviert uns zusätzlich“, erklärt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Die Strecke in Portimão ist physisch anstrengend für die Fahrer, daher ist es naheliegend, dass wir mit unseren Dreiercrews fahren, die auch in Le Mans im Einsatz sein werden. Wir betrachten das WEC-Debüt in Portugal als frühe Generalprobe für den Langstrecken-Klassiker in Frankreich und fühlen uns vor dem Start in das Rennwochenende sehr gut aufgestellt.“

Der zweite Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Portugal bietet sich für den Einsatz von drei Fahrern pro Fahrzeug an. Aufgrund der Rennlänge von acht Stunden werden alle Piloten ausreichend Fahrzeit am Steuer des Porsche 911 RSR bekommen. Die FIA WEC gastiert am 13. Juni, dem ursprünglichen Termin für die 24 Stunden von Le Mans, erstmals auf der Strecke an der portugiesischen Algarve. Die 89. Auflage des Langstreckenklassikers in Frankreich findet als vierter Saisonlauf am 21./22. August dieses Jahres statt.

Die Fahrer des Porsche GT Teams

Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 setzt das Werksteam auf die Stammfahrer Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich. Beim 8-Stunden-Rennen in Portugal stößt der Franzose Frédéric Makowiecki zur Crew. Der Werkspilot aus Montpellier wird auch in Le Mans fahren. Landsmann Kévin Estre und der Schweizer Neel Jani teilen sich das Schwesterauto mit der Startnummer 92 mit dem Dänen Michael Christensen. Das Duo Estre/Jani hatte beim Saisonauftakt in Spa-Francorchamps die GTE-Pro-Klasse gewonnen und führt die WM derzeit an.

Die Kundenteams

Dempsey-Proton Racing setzt beim zweiten Saisonrennen der WEC zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Werksfahrer Matt Campbell aus Australien mit Teameigner Christian Ried (Schöneburg) und dem ehemaligen Porsche Junior Jaxon Evans aus Neuseeland ins Rennen. Für den Start im Schwesterauto mit der Nummer 88 sind Porsche Young Professional Julien Andlauer aus Frankreich, der Amerikaner Dominique Bastien sowie der Deutsche Marco Seefried genannt. Das deutsche Kundenteam Project 1 schickt den Porsche 911 RSR (Startnummer 56) mit dem Norweger Egidio Perfetti und den beiden Italienern Matteo Cairoli und Riccardo Pera ins Rennen. In der Startnummer 86 von GR Racing agiert das britische Fahrertrio Michael Wainwright, Ben Barker und Tom Gamble.

Der Zeitplan (alle Zeiten lokal, MESZ -1 Stunde)

Freitag, 11. Juni
15:15 Uhr bis 16:45 Uhr – Freies Training 1

Samstag, 12. Juni

09:35 Uhr bis 11:05 Uhr – Freies Training 2
14:00 Uhr bis 15:00 Uhr – Freies Training 3
18:00 Uhr bis 18:10 Uhr – Qualifying GTE-Pro und GTE-Am

Sonntag, 13. Juni

11:00 Uhr bis 19:00 Uhr – Rennen

Das Rennen im TV und Livestream

Der Free-TV-Sender Sport1 zeigt die Schlussphase des Rennens am Sonntag, 13. Juni ab 17:00 Uhr live. Auf der Internetseite sport1.de ist der zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in voller Länge zu sehen. Einen Stream bietet unter anderem die kostenpflichtige offizielle FIA WEC App an. Dort ist ebenso ein übersichtliches Livetiming verfügbar.

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Nachdem der erste Saisonlauf in Spa-Francorchamps für unsere Startnummer 91 nur ein mäßiges Ergebnis brachte, wollen wir jetzt unbedingt maximale Punkte einfahren. Die Strecke verspricht viel Action und besondere Herausforderungen für Teams und Fahrer. Vor allem die Haltbarkeit der Reifen über zwei Stints wird knifflig. Ich denke aber, dass wir gut vorbereitet sein werden.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Die Vorfreude auf das erste WEC-Rennen in Portimão ist groß. Ich mag es sehr gern, die Herausforderung auf einer neuen Strecke anzugehen. In Portugal wird beispielsweise die Suche nach einem optimalen Setup, das uns maximalen Grip auch in Senken und auf Kuppen bietet, im Zentrum unserer Arbeit sein. Unser Team ist sehr erfahren, zudem kennen wir den Kurs unter anderem von Testfahrten. Nach dem Sieg unseres Schwesterautos beim Saisonauftakt in Belgien würden wir mit unserer Nummer 91 gern ganz nach vorn fahren.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Es ist toll, dass die WEC im Vorfeld des Highlights in Le Mans ein Achtstundenrennen im Kalender hat. Das ermöglicht es mir, wieder Kontakt zum Porsche 911 RSR aufzunehmen und die Abläufe im Team zu verinnerlichen. Das gleiche gilt für Michael im Schwesterauto. Ich denke, dass unser Auto sehr gut zu den Besonderheiten der Strecke passen sollte. Ich gehe mit großen Erwartungen in das Rennwochenende und freue mich riesig, dass ich endlich wieder im schnellen GTE-Renner von Porsche fahren darf.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Portimão ist eine richtig coole Strecke. Es geht auf und ab, die teils nicht einsehbaren Kurven bringen ein zusätzliches Kribbeln. Es gibt sehr viele Kombinationen von Kurven. Das bedeutet, dass wir das Auto kaum mal wirklich bei Geradeausfahrt bremsen können, sondern fast immer mit etwas Lenkeinschlag. Das macht das Fahrzeug tendenziell sehr unruhig. Wir werden mit einem besonderen Setup dafür sorgen, dass unser Porsche 911 RSR beim Bremsen möglichst stabil bleibt. Ich bin guter Dinge, dass wir dort sehr konkurrenzfähig sein werden.“

Neel Jani (Porsche 911 RSR #92): „Ich kenne den Streckenverlauf von einem der ersten Tests mit unserem späteren Le-Mans-Siegerauto Porsche 919 Hybrid. Das war 2013, liegt also eine ganze Weile zurück. Damals war der Asphalt sehr uneben, aber vor dem ersten Gastspiel der Formel 1 wurde ein neuer Belag aufgetragen. Es wird uns also weniger durchrütteln. Die Reifen werden ganz sicher ein großes Thema werden. Vor allem in der letzten Kurve, die auf die lange Start-Ziel-Gerade führt, sind die Belastungen für die Räder enorm hoch.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Mein letztes Rennen im Porsche 911 RSR ist schon eine Weile her – es war das Saisonfinale 2020 in Bahrain. Seither haben wir aber einige Tests absolviert, sodass ich mich im Auto sofort zu Hause fühlen werde. Der Streckenverlauf in Portugal ist spektakulär. Die vielen Steigungen und Gefälle lassen es ähnlich wie in Spa-Francorchamps wie eine Achterbahnfahrt erscheinen. Das macht viel Spaß und ist gleichzeitig für uns Piloten eine tolle Herausforderung.“

Foto: Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (#91), Gianmaria Bruni (I), Richard Lietz (A), Frederic Makowiecki (F) © Porsche AG