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Motorsport-News: Zwischenbericht 24-Stunden-Rennen Nürburgring: Porsche nutzt starken Eifelregen zur Aufholjagd bis zur Rennunterbrechung

Sonntag, den 27. September 2020

Stuttgart. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wurde nach etwas mehr als sieben Stunden aufgrund heftiger Niederschläge und nicht abfließendem Wasser unterbrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Porsche-Kundenteams die schwierigen Witterungsbedingungen zu ihrem Vorteil nutzen: Alle sieben 911 GT3 R befinden sich trotz zahlreicher Zwischenfälle auf der Strecke auch weiterhin im Wettbewerb. Die beiden Fahrzeuge von KCMG liegen in den Top 10 mit der Startnummer 18 von Porsche Markenbotschafter Timo Bernhard und Jörg Bergmeister (beide Deutschland), Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland) und Dennis Olsen (Norwegen) auf Rang fünf. Das Nummer-19-Schwesterauto von Doppelstarter Olsen, Josh Burdon (Australien), Alexandre Imperatori (Schweiz) und Edoardo Liberati (Italien) folgt auf der zehnten Position direkt vor dem besten Rennwagen von Frikadelli Racing. Ihn lenken Werksfahrer Mathieu Jaminet (Frankreich), Lars Kern, Lance David Arnold (beide Deutschland) und Maxime Martin (Belgien). Auch die vier weiteren 911 GT3 R warten unter den 20 Erstplatzierten auf die baldige Fortsetzung des Rennens. Den Höhepunkt der starken Regenfälle erwartet Porsche gegen Mitternacht.

Stimmen zum Top-Qualifying
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Auf der Strecke bleiben und den richtigen Reifen für die Bedingungen auf das Fahrzeug ziehen – diese beiden großen Aufgaben müssen wir aktuell erfüllen. Die Zeiten der Konkurrenz sind extrem stark, aber es ist auch ein Ritt an der Grenze zwischen schnell sein und das Auto verlieren, wie wir bis jetzt gesehen haben. Wir konnten uns in die Top 10 hocharbeitet, das war schon ein großer Schritt: Wir sind im Regen mitten im Verkehr gestartet, die Fahrer mussten in der Gischt mitunter nahezu blind fahren.“

Timo Bernhard (Porsche 911 GT3 R #18): „In meinem Stint geriet ich direkt in eine Kampfgruppe mit vier, fünf Autos. Da ging es ordentlich zur Sache. Ich habe versucht, meinen Rhythmus zu finden, und zum Schluss war mein Speed ganz gut. Leider hatte ich auch ein kleines Tête-à-tête: Ich wollte überholen, aber der Fahrer vor mir hat mich nicht gesehen. Ich versuchte den Kontakt zu vermeiden und bin dennoch innen reingerutscht. So etwas sollte nicht passieren, den Fehler nehme ich auf meine Kappe. Das Rennen ist noch lang, uns steht eine ereignisreiche Nacht bevor. Gerade bei diesem Wetter müssen wir einen kühlen Kopf bewahren, denn im Regen bist du auf der Nordschleife oftmals nur Passagier. Aber unsere Fahrerbesetzung ist stark, das Team super und der Porsche fühlt sich fantastisch an.“

Jörg Bergmeister (Porsche 911 GT3 R #18): „In meinen ersten eineinhalb Stints war ich zeitweise das schnellste Auto auf der Strecke und konnte Boden gutmachen – für einen Rentner gar nicht so schlecht... Aber die Bedingungen werden nicht einfacher. Die Eifel, wie sie leibt und lebt!“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #19): „Ein guter erster Doppelstint! Wir sind auf Position 22 gestartet und konnten schnell durchs Feld pflügen. Der Porsche fühlte sich im Regen großartig an, das Rennen hat für uns prima begonnen. Ich gönne mir jetzt eine kleine Pause und springe dann in unser Nummer-18-Auto für einen weiteren Doppelstint.“

Nico Menzel (Porsche 911 GT3 R #25): „Einer der anstrengendsten Doppelstints, die ich je gefahren bin. Ich bin mit gebrauchten Reifen gestartet, denn wir hatten auf abtrocknende Strecke gewettet. Doch dann setzte wieder Regen ein, das machte mir das Leben nicht einfacher. Ich bin acht Runden wie auf Eis gefahren. Mit einem neuen Satz Reifen wurde es deutlich besser und ich konnte Fortschritte machen. Aber die Bedingungen wechseln Runde für Runde von abtrocknender Strecke bis hin zu Monsunregen.

Klaus Abbelen (Porsche 911 GT3 R #30): „So einen schwierigen Stint habe ich noch nie erlebt. Für diese Bedingungen gibt es vermutlich keinen optimalen Reifen, dazu noch diese große Ölspur, katastrophal. Die Pneus waren so verschmiert, ich bekam sie gar nicht mehr sauber und bin deswegen nur sieben Runden gefahren – ohne irgendwo anzuklopfen.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #31): „Das war ein harter und schwieriger Doppelstint. Im ersten Durchgang fuhr ich auf Regenreifen und kämpfte mit fehlendem Grip. Außerdem hat ein Fahrzeug sehr viel Öl verteilt. Manchmal war ich kurz davor, das Auto zu verlieren, konnte es aber glücklicherweise auf der Strecke halten. Im zweiten Abschnitt setzten wir auf den sogenannten ,Drying-wet‘-Reifen für abtrocknende Bedingungen. Diese Wahl war richtig – bis erneut Regen einsetzte…“

Maxime Martin (Porsche 911 GT3 R #31): „Das war schon etwas tricky, aber das Rennen hat für uns gut begonnen. In der Gischt konnte ich kaum etwas sehen. Der Porsche fühlte sich sehr gut an, dann traten leichte Probleme mit den Reifen auf. Jetzt können wir wieder stärker angreifen.“

Christian Engelhart (Porsche 911 GT3 R #33): „Ich hatte eigentlich einen einsamen Stint und die ganze Zeit kein anderes GT3-Auto gesehen und konnte meinen Rhythmus fahren. Am Anfang habe ich mit den Reifen gekämpft, die schwierig auf Temperatur kamen. Je weniger Wasser auf der Strecke stand, umso besser wurde es. Generell geht es für die schwierigen Bedingungen auf der Strecke sehr zivilisiert zu. Schauen wir mal, wie es in der Nacht wird.“

Martin Ragginger (Porsche 911 GT3 R #44): „Mir war wichtig, dass ich gut ins 24-Stunden-Rennen hineinkomme. Das Tempo änderte sich ständig, da die Strecke manchmal nass war und dann wieder abtrocknete. Unser Porsche läuft gut. Eigentlich nehmen ja nicht so viele Autos teil, trotzdem habe ich in ein paar Überholsituationen sehr viel Zeit verloren. Aber das gehört dazu. Die Bedingungen waren schwierig. Ich habe mich darauf konzentriert, einen guten Speed zu finden und keinen Fehler zu machen. “

Foto: Porsche 911 GT3 R, KCMG (#19), Josh Burdon (AUS), Edoardo Liberati (I), Alexandre Imperatori (CH), Dennis Olsen (N) © Porsche AG