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SAN Statistik

80 700 Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt würden gern mehr arbeiten

Sonntag, den 2. Februar 2020

Von den 1,02 Mio. Erwerbstätigen in Sachsen-Anhalt äußerten 80 700 Erwerbstätige zum Befragungszeitpunkt 2018 den Wunsch, mehr als gegenwärtig arbeiten zu wollen (8 %). Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sank der Anteil der sogenannten Unterbeschäftigten kontinuierlich seit 2008 von damals 19 % der Erwerbstätigen.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Erwerbstätigen in Sachsen-Anhalt war laut Angaben des Mikrozensus zwischen 2008 und 2018 annähernd stabil. Sie schwankte zwischen 36,5 - 37,0 Arbeitsstunden. 2018 lag sie bei 36,6 Stunden pro Woche. Dabei arbeiteten Frauen in Sachsen-Anhalt 2018 mit durchschnittlich 34,1 Stunden weiterhin weniger als Männer (38,8 Stunden). Seit 2008 nahm die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Frauen jedoch zu (von 33,6 auf 34,1 Stunden), während die der Männer sank (von 39,3 auf 38,8 Stunden). Dennoch betraf Unterbeschäftigung 2018 weiterhin häufiger Frauen als Männer: 10 % der weiblichen, jedoch nur 6 % der männlichen Erwerbstätigen wollten mehr arbeiten.

Ebenso zeigten sich altersspezifische Unterschiede. Unter den abhängig Erwerbstätigen (ohne Auszubildende) gaben 11 % der unter 35-Jährigen, 9 % der 35- bis unter 55-Jährigen sowie 6 % der 55-?Jährigen und Älteren an, dass sie gern mehr arbeiten würden. Auch die Art des Arbeitsvertrages wirkte sich auf den Wunsch nach längeren Arbeitszeiten aus. So gaben 20 % der befristet abhängig Erwerbstätigen an, mehr arbeiten zu wollen. Unter den abhängig Erwerbstätigen mit unbefristeten Verträgen waren es 7 %.

Als wichtigster Weg zur Erfüllung des Wunsches nach Mehrarbeit wurde von 71 % der unterbeschäftigten Erwerbstätigen die Aufstockung der Arbeitsstunden in der derzeit ausgeübten Tätigkeit genannt. Jeweils weniger als 10 % der Unterbeschäftigten konnten sich vorstellen, den Wunsch nach Mehrarbeit durch eine neue Tätigkeit mit längerer Arbeitszeit bzw. durch die Aufnahme einer zusätzlichen Tätigkeit zu realisieren.

In ihren derzeitigen Tätigkeiten arbeiteten 75 % der abhängig erwerbstätigen Unterbeschäftigten maximal 35 Stunden in der Woche, 23 % arbeiteten 36 - 40 Wochenstunden. Zukünftig wollten 21 % der abhängig erwerbstätigen Unterbeschäftigten auch mit zusätzlichen Arbeitsstunden maximal nur 35 Stunden in der Woche arbeiten, 59 % äußerten eine Wunscharbeitszeit von 36 - 40 Wochenstunden, 20 % gaben an, gern mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten zu wollen.

Über den reinen Wunsch nach mehr Arbeit hinaus suchten zum Befragungszeitpunkt 2018 bereits 22 500 Erwerbstätige nach einer neuen Arbeit. 2008 waren dies mit 75 500 Arbeit suchenden Erwerbstätigen deutlich mehr. Die wichtigsten Gründe für die Suche waren 2018 bessere Arbeitsbedingungen sowie eine Tätigkeit mit längerer Arbeitszeit. Etwa 10 000 Arbeit suchende Erwerbstätige wollten bei einem möglichen Jobwechsel an ihrem aktuellen Arbeitszeitmodell festhalten.