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Myhrre 30t

Gesundheit-News: Reizdarm individuell behandeln

30. Dezember 2021

(akz-o) Reizdarm-Patienten fühlen sich oft als psychisch krank missverstanden, mit ihren Problemen alleingelassen und suchen das „perfekte Reizdarmmittel“. So lauten die Kernergebnisse von zwei interaktiven Gesprächsrunden mit langjährig betroffenen Reizdarm-Patienten und der Darmspezialistin Dr. med. Nicole Steenfatt, Bad Oeynhausen, zu denen die Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V. im November 2021 aufgerufen hatte. „Um falsche Hoffnungen zu vermeiden, ist es wichtig, den Patienten gleich zu Therapiebeginn zu vermitteln, dass es keine Universallösung für alle gibt, sondern dass jeder Patient eine individuelle Therapie benötigt“, erklärt Steenfatt.

Darüber hinaus untersucht die Ärztin bei dauerhaften Verdauungsproblemen auch die Stabilität/Durchlässigkeit der Darmbarriere. Denn bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen führt, die Entzündungen und Bewegungsstörungen im Darm bewirken.

Häufiger Patientenwunsch: Ein Arzneimittel für mehrere Beschwerden

„Da bei jedem Patienten unterschiedliche Beschwerden im Vordergrund stehen und sich diese im Krankheitsverlauf ändern können, ist eine maßgeschneiderte Behandlung sehr wichtig“, erklärt die Reizdarmspezialistin. Dazu würden neben dem Einsatz verschiedener Medikamente auch eine individuelle Optimierung des Ernährungsverhaltens und Maßnahmen zur Stressreduktion gehören. Hierbei sei es wichtig, Schritt für Schritt vorzugehen und nach jeder Veränderung die Beschwerden genau zu beobachten, um die vielschichtige Therapie entsprechend anzupassen. Viele Patienten bevorzugen Arzneimittel, die mehrere ihrer Beschwerden bessern können. Hier sind besonders Kombinationen aus Arzneipflanzen eine gute Option, denn sie greifen an verschiedenen Punkten im Verdauungstrakt an und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung.

Myrrhe für eine stabile Darmbarriere

So wirken z.B. pflanzliche Kombinationsarzneimittel mit Myrrhe gegen drei Leitsymptome des Reizdarms – Blähungen, Krämpfe, Durchfall – und haben darüber hinaus einen stabilisierenden Einfluss auf die Darmbarriere. Die Darmwand ermöglicht unserem Körper die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darminhalt, muss aber auch das Eindringen von gefährlichen Bakterien verhindern. Einige schädliche Bakterien, Medikamente, Alkohol oder Nikotin können die Darmbarriere schädigen und so ihre Durchlässigkeit erhöhen. Dann können Schadstoffe oder Mikroorganismen vordringen und Beschwerden verursachen. Eine intakte Darmbarriere ist ebenfalls bedeutsam für eine erfolgreiche Ansiedlung von Probiotika (lebensfähige Mikroorganismen), die bei Reizdarm oft eingesetzt werden, um die Darmflora positiv zu beeinflussen.

 

Text / Foto: akz-o / Vladimir Melnik – fotolia.com