Magdeburg-News: Benefiz im Schauspielhaus – Ukrainische & deutsche Künstler gestalten Abend

Magdeburg. Im Jahr 2016 hat das Theater Magdeburg anlässlich des beginnenden Krieges in der Ukraine das Theaterfestival »Wilder Osten. Ereignis Ukraine« organisiert, bei dem deutsche und ukrainische Künstler*innen über mehrere Tage ihr Programm gezeigt haben. Beteiligt an diesem Festival war auch Marina Schubarth. Sie leitet das dokumentartheater berlin e.V., das seit vielen Jahren etliche Kooperationen mit Künstler*innen aus der Ukraine unterhält und im Rahmen des Festivals die Produktion »Holodomor« zeigte. Gemeinsam mit Kolleg*innen hat sie es geschafft, einige der Künstler*innen aus dem Krieg zu holen und sie in Sicherheit zu bringen. Sechs von ihnen kommen nun nach Magdeburg. Sie haben ein buntes Programm dabei: Geige, Klavier und Lieder in jiddischer, ukrainischer, französischer und englischer Sprache, neben ukrainischen Volksliedern und Stücken von Nina Simone, Mordechaj Gebirtig und Jacques Brel. Dazu lesen Schauspieler*innen des dokumentartheaters berlin gemeinsam mit Mitgliedern des Magdeburger Schauspielensembles Texte von Künstler*innen, die in der Ukraine geblieben sind, um dort Hilfe zu leisten. Das Programm beginnt um 18 Uhr.

Bereits um 17.30 Uhr findet im Rahmen des Benefizabends im Foyer des Schauspielhauses die Vernissage eines im Auftrag des Theaters Magdeburg geschaffenen Kunstwerks von Fedir Aleksandrovich statt, ebenfalls Beteiligter am Festival 2016. Der Künstler wird anwesend sein.

Die Einnahmen des Abends werden an »Ärzte ohne Grenzen« für medizinische Hilfe in den ukrainischen Kriegsgebieten gespendet. Am Abend besteht die Möglichkeit für weitere Spenden.

Mit Zhanna Bychkovska, Sasha Dialchenko, Iryna Lazer, Tetyna Nadolinska, Diana Yanushkevych, Oleg Yanushkevych sowie Schauspieler*innen des dokumentartheaters berlin und des Theaters Magdeburg

Leitung Marina Schubarth

Tickets: 10 € (erm. 5€)

Diana (Piano) und Oleg Yanushkevych (Violine) studierten an der »Staatlichen Musikakademie P. Tschajkowsky« und sind Teil mehrerer Musikprojekte, darunter »Die Stadt, die nicht schläft« und das Duettprojekt »Manhattan«. Seit 2019 sind sie zudem Teil des dokumentartheaters Berlin. Die beiden Musiker*innen kommen aus der ukrainischen Stadt Cherson, wo sie gemeinsam die Musikschule »Vivaldi« leiten. Die Stadt Cherson war eine der ersten Städte, die von russischen Truppen überfallen wurde. Diana und Oleg Yanushkevych waren für ein Musikprojekt in Berlin, als der Krieg ausbrach.

Die Komponistin, Schauspielerin und Sängerin Iryna Lazer studierte an der staatlichen Universität für Schauspiel, Film und Fernsehen in Kiew.  Sie ist Sängerin und Komponistin der Musikgruppe »MAVKA«. Seit 2021 ist sie außerdem Sängerin bei dokumentartheater Berlin. Sie lebt in einem kleinen Städtchen bei Kiew. Am ersten Tag des Krieges flogen 20 russische Hubschrauber über ihr Haus hinweg.

Die Mezzosopranistin Sasha Dialchenko erhielt ihre Ausbildung am Kiewer Musikinstitut und an der »Staatlichen Musikakademie P. Tschajkowsky«. Seit 2019 singt sie beim dokumentartheater Berlin in mehreren Projekten mit. Kommenden Mai hätte sie in der Oper Kiew in »Carmen« gesungen. Seit Ende März ist das Kiewer Opernhaus geschlossen.

Tetyna Nadolinska ist Sängerin, Dirigentin und Lehrerin für Klavier und Gesang. Sie erhielt Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. In Kiew leitet sie ein Musik- und Chorstudio und ist Dirigentin eines Kinderchores.

Zhanna Bychkovska ist seit 2019 Sängerin beim dokumentartheater Berlin und zudem Schauspielerin am Theater in der ukrainischen Stadt Riwne. Dieses Theater ist seit Kriegsbeginn eine Sammelstelle für humanitäre Hilfe für die Menschen der Stadt. Zhanna Bychkovska koordiniert die ehrenamtliche Arbeit im Theater. Für zwei Wochen kommt sie für Auftritte nach Deutschland, danach kehrt sie nach Riwne zurück und setzt ihre Arbeit fort.