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TV-Tipp-News: Black 47 • 3sat • ab 23.15 Uhr • Arthouse-Actionfilm

10. September 2022

Als irische Ein-Mann-Armee lehrt ein Ex-Elitesoldat den britischen Machthabern, die ihm alles genommen haben, in Irland 1847 das Fürchten. Vor dem Hintergrund der irischen Hungerkatastrophe Mitte des 19. Jahrhunderts inszeniert Lance Daly mit Hugo Weaving als Darsteller einen Rache-"Western" vor düsterer Kulisse.

Als Martin Feeney 1847 nach Hause kommt, ist von seiner irischen Heimat nichts mehr übrig. Jahrelang hat er für die Briten in Afghanistan gekämpft, jetzt sehen die Vertreter der Krone in seinem Land ungerührt zu, wie die Menschen verhungern. Die Kartoffelfäule zerstört ihre Lebensgrundlage, das ganze Land liegt brach und wird von den Vertretern der britischen Krone zusätzlich ausgeplündert. Wer seine Pacht nicht mehr zahlen kann, wird verjagt, sein Haus unbewohnbar gemacht.

Die Mutter verhungert, der Bruder gehängt, der Neffe niedergeschossen, Schwägerin und Nichte erfroren - Feeney hat nichts und niemanden mehr. Der Ex-Soldat packt sein Gewehr und beginnt einen Rachefeldzug gegen die Verantwortlichen. Um ihn unschädlich zu machen, setzen die britischen Behörden Feeneys Mitkämpfer aus den Zeiten in Afghanistan, Hannah und den Armeeoffizier Pope, auf seine Fersen. Was sie nicht wissen: Hannah hegt größten Respekt für Feeney und weiß, dass dieser auf der richtigen Seite steht.

"Black 47" steht für das Jahr 1847, in dem Irland den Höhepunkt einer unvorstellbaren Hungerkatastrophe erlebte. Zahlreiche Iren konnten sich nur durch die Flucht in die USA retten. Noch heute wirken diese Zeiten im Verhältnis zwischen Irland und England nach.

Regisseur Lance Daly inszeniert vor diesem Hintergrund einen irischen "Western", der originell und wuchtig Genremuster verwendet, um eine hierzulande kaum bekannte historische Realität im Gewand eines bildgewaltigen Arthouse-Actionfilms zu präsentieren. Unterstützt wird seine differenzierte Figurenzeichnung von einem großartigen Darsteller-Ensemble, allen voran Hugo Weaving, Stephen Rea, Jim Broadbent und Nachwuchsstar Barry Keoghan.


Text / Foto: ARD