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Polizei Hubschrauber pixabay

Magdeburg-News: Kriminalitätsstatistik 2022 • mehr als jede zweite Straftat in Magdeburg aufgeklärt



veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2023

 Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 für Magdeburg 

  • 62.146 Fälle erfasst
  • erneut mehr als jede zweite Straftat aufgeklärt
  • Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf spezielle Deliktsbereiche

Magdeburg. Für den Zuständigkeitsbereich (Stadt Magdeburg, Landkreis Börde, Landkreis Harz und Salzlandkreis) der Polizeiinspektion Magdeburg (PI MD) zeichnet sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik folgendes Gesamtbild ab:

Die Anzahl der von der PI MD im Jahr 2022 abgeschlossenen Fälle stieg gegenüber dem Vorjahr auf 62.146 Fälle (2021: 56.309). Der Anstieg zum Vorjahr erklärt sich mit den Einschränkungen für das öffentliche Leben in 2021 aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie und den daraus resultierenden geringeren Fallzahlen. Ein Vergleich mit dem Jahr 2019, also einem Zeitraum vor Beginn des Pandemiegeschehens, zeigt ein Fallaufkommen auf annähernd gleichem Niveau (2019: 61.381).

Insgesamt konnten 32.351 Straftaten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote (AQ) betrug dabei 52,1 % (2021: 53,2) und liegt somit ebenfalls auf annähernd gleichem Niveau. 

Insgesamt wurden 21.260 Tatverdächtige ermittelt (15.959 männlich, 5.301 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 20.150) bedeutet dies einen Anstieg um + 5,5%.

Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger erhöhte sich im Jahresvergleich leicht auf 3.857 Tatverdächtige (2021: 3.354), was einen Anteil von 18,1 der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen ausmacht (2021: 16,6%). Unter Nichtdeutschen definiert die PKS Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Bei den Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist der Anteil mit 20,9% (4.453 Tatverdächtige) leicht höher als im Jahr 2021 mit 18,5% (3.731 Tatverdächtige). Von den im Jahr 2021 unter 21-Jährigen wurden 1.084 Kinder (bis unter 14 Jahre), 1.812 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 1.557 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.

Die Anzahl der Intensivtäter, also Täter mit mehr als neun Tathandlungen pro Jahr, ist in 2022 auf 254 erneut gesunken (-3). Diese waren an 4.793 Fällen beteiligt (+621).

Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Straftaten gegen das Leben mit 36 Fällen bei 0,1% aller erfassten Fälle. Zu diesen 36 Fällen zählten neun Morde, von denen acht aufgeklärt werden konnten (AQ 88.9%). Von Mord spricht man, wenn vorsätzlich ein Mensch getötet wurde und zusätzlich ein vom Gesetzgeber definiertes Mordmerkmal wie u.a. Mordlust, Habgier oder Heimtücke vorliegt. Ebenso konnten elf von zwölf erfassten Fällen des Deliktsbereichs Totschlag und Tötung auf Verlangen aufgeklärt werden (AQ 91,7%). Von 13 erfassten Fällen der fahrlässigen Tötung wurden sechs aufgeklärt, was einer AQ von 46,2% entspricht.

Im Deliktsbereich Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung konnten von den 981 erfassten Sexualdelikten 803 aufgeklärt werden, was einer AQ von 81,9% entspricht. Damit ist die Zahl der erfassten Fälle um +2,6% (2021: 956) gestiegen. Ursächlich hierfür ist u.a. ein erneuter Anstieg im Deliktsfeld des Verbreitens von pornografischen Schriften – die Anzahl abgeschlossener Fälle der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinderpornographischer Inhalte stieg um 8,1% auf 226 Fälle (2021: 209). Hier war ein zunehmendes Aufkommen von größeren Ermittlungsverfahren gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen zu verzeichnen. Erschwerend festzustellen ist weiterhin, dass das Verhalten von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit sozialen Medien sowie Internet-Nachrichtendiensten oftmals zu sorglos ist. Die Hemmschwelle, die mit dem Umgang von deliktsbezogenen Aufnahmen[1] verbunden ist, sinkt immer weiter. So werden über Nachrichtendienste wie „Snap-Chat“, „Tiktok“, „Telegram“ oder „WhatsApp“ vermehrt Bilder und Videos verschickt oder in Gruppen hochgeladen, welche den vorgenannten Straftatbestand tangieren können. Diese Aufnahmen werden dann erneut weiterverbreitet und können somit schnell einem sehr großen, nicht abschätzbaren Teilnehmerkreis zur Verfügung stehen.[2]

Um -15,4% sanken die erfassten Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern auf 198 Fälle (2021: 234). Die AQ sank auf 80,8% (2021: 93,2%). Um 51 Fälle stieg die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung/Abhängigkeit auf 377 (2021: 326). Hiervon konnten 84,1% der Fälle aufgeklärt werden (2021: 90,2%).


Text: Polizeiinspektion Magdeburg
Foto: pixabay