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Die große Mehrheit der pflegebedürftigen
Kinder wird zu Hause von ihren Eltern betreut. Eine verantwortungsvolle und
oftmals sehr herausfordernde Aufgabe
(djd).
Beim Thema Pflege denkt man meist an alte Menschen. Doch rund fünf Prozent aller Pflegebedürftigen in Deutschland sind
laut "Pflege-Report 2019" Kinder und Jugendliche. Die rund 160.000
Betroffenen werden fast immer zu Hause von ihren Eltern gepflegt, die dabei
große Belastungen schultern. „Das
Besondere an dieser Gruppe von Pflegenden ist, dass in der Regel beide
Elternteile noch berufstätig sind.
Oft
gibt es außerdem Geschwisterkinder, deren Bedürfnisse
ebenfalls berücksichtigt
werden müssen“, weiß Daniela Horn-Wald, Pflegeberaterin bei der
compass private Pflegeberatung. „Auch
die Perspektive ist eine ganz andere: Während es bei Senioren meist um die
letzte Lebensphase geht, sollen Kinder ins Leben begleitet und auf die Zukunft
vorbereitet werden.“
Eltern
brauchen ein Netzwerk und Beratung
Familien
müssen die Pflege deshalb über einen viel längeren
Zeitraum organisieren. Dabei gibt es immer wieder Umbrüche und schwierige Phasen, etwa beim Eintritt in
Kindergarten oder Schule. „Für Eltern ist es wichtig, sich
ein Netzwerk aus Familie und professioneller Hilfe zu schaffen, um nicht alles
allein machen zu müssen“, erklärt Daniela Horn-Wald. „In Selbsthilfegruppen ist es
oft besonders einfach, sozialen Anschluss und Austausch zu finden.“ Um alle Leistungen der Pflegeversicherung
zu überblicken und für ihre Kinder die
bestmögliche Unterstützung und
Förderung zu bekommen, sollten Eltern außerdem professionellen Rat einholen.
Unter der Hotline 0800-101-8800 bietet compass eine kostenlose Beratung für jeden an, dazu für Privatversicherte das
gesamte Beratungsprogramm inklusive Hausbesuche. Die Themen reichen von der
Einstufung in den richtigen Pflegegrad über
Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege bis zur Ablösung vom Elternhaus.
Möglichkeiten
und Alternativen kennen
Bei
Kindern gibt es in Sachen Einstufung in den Pflegegrad einige Besonderheiten.
So gelten bei der Pflegebegutachtung teilweise andere Kriterien als bei
Erwachsenen –
Informationsmaterial für die
Vorbereitung auf den Termin findet man unter www.pflegeberatung.de. Auch
bei anderen Angeboten sind Sonderregeln zu beachten. Beispielsweise kann die
Kurzzeit- und Verhinderungspflege in einem Kinderhospiz stattfinden, selbst
wenn das Kind keine begrenzte Lebenserwartung hat. Die Wahrnehmung der
verschiedenen Angebote ist nach Erfahrung von Pflegeberaterin Horn-Wald sehr
unterschiedlich, da Eltern individuell mit der Situation umgehen: „Deshalb ist uns bei der
Beratung immer wichtig, nicht zu werten, sondern Möglichkeiten und Alternativen
vorzustellen. Das Kind muss als eigentliche Hauptperson stets einbezogen
werden.“
Text
/ Foto: djd/compass private pflegeberatung/Ute Grabowsky