Montag, 29. November 2021
Magdeburg. Sie ist etwa 35 cm groß, hat markante Federohren und kuschelt sich im Winter gerne in großen Gruppen zusammen: Die Waldohreule. Der NABU Sachsen- Anhalt, der Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten und Gerfried Klammer (Greifvogel- und Eulenspezialist) erfassen jährlich die Winterschlafplätze der Eulen. Dabei ist die tatkräftige Unterstützung von Eulenzählern im ganzen Land besonders wichtig.
„Die Waldohreule kommt neben dem Waldkauz in Sachsen-Anhalt von allen Eulen am häufigsten vor“, erklärt Greifvogel- und Eulenspezialist Gerfried Klammer. „Entfernt ähnelt sie dem Uhu, ist aber deutlich kleiner und schlanker. Mit ihren beigen und braun-grau marmorierten Federn ist die Waldohreule in den Bäumen nur sehr schwer zu erkennen. Im Winter kann man sie an den Gemeinschaftsschlafplätzen jedoch gut beobachten.“
Seit vielen Jahren werden im Land Sachsen-Anhalt die Winterschlafplätze von Waldohreulen erfasst. Der NABU-Eulenschutzexperte Herbert Bilang beispielsweise ist seit mehr als 50 Jahren aktiv. Mit den jährlichen Zählungen sollen die Bestände der Waldohreule und deren Entwicklung im Land dokumentiert werden. Meldungen von interessierten Eulenzählern sind dabei besonders wichtig, da sich etwa 80 % aller Schlafplätze auf privaten Grundstücken befinden.
Wie kann ich bei der Zählung mitmachen?
Gerfried Klammer: „Die Schlafplätze befinden sich oft ganz in unserer Nähe, zum Beispiel in Parks, auf Friedhöfen in privaten Gärten oder auf Straßenbäumen. Dabei sitzen die Eulen meist sehr gut versteckt in Koniferen oder Eiben. Aber Ansammlungen von Gewöllen und Kotspuren unter den Bäumen am Boden verraten ihre Anwesenheit.“ Oft werden die Schlafbäume über viele Jahre beibehalten.
Die Meldung von Winterschlafplätzen der Waldohreule sollte folgende Informationen enthalten: Kontaktdaten der Beobachter, genaue Ortsangabe des Schlafplatzes, Anzahl der gesichteten Eulen, wie lange die Eulen den Schlafplatz bereits aufsuchen, Anzahl und Art der Schlafbäume und Zeitpunkt der Beobachtung. Die Daten können an G.Klammer@web.de gesendet werden. Weitere Informationen und den Meldebogen gibt es unter
https://sachsen-anhalt.nabu.de/aktionen-und-projekte/artenschutzprojekte/eulenschutz/10068.html
Text: NABU
Foto: Reinhard Paulin
