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ifo-Präsident Fuest fordert europäischen Pandemieplan

Dienstag, den 29. Juni 2021

Europa sollte einen gemeinsamen Pandemieplan erarbeiten. Dabei sollte es  von den Problemen, die während der Coronakrise aufgetreten sind, lernen und  ein effektiveres Krisenmanagement entwickeln. Das fordert ifo-Präsident Clemens Fuest (Foto) in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst. „Erforderlich sind klare Regeln und Verfahren, um Mobilitätsbeschränkungen über nationale Grenzen hinweg und gesundheitspolitische Maßnahmen besser zu koordinieren“, sagt er.

Zentrale Herausforderung sei die Beschaffung von Impfstoffen. „Bei der Entwicklung und dem Kauf von Impfstoffen müssen wir künftig schneller handeln und unnötige Verzögerungen vermeiden“, sagt Fuest. Zudem sollten die Mitgliedsstaaten EU-weite Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Krankenhauskapazitäten etablieren, um eine Überlastung der Gesundheitssysteme einzelner Länder zu verhindern. „Wichtig ist es auch, Daten besser zu erheben und zu teilen. Dies ist notwendig um eine Pandemieverlauf nachzuvollziehen und wirksame Gegenmaßnahmen zu treffen“, sagt Fuest.

Zur Steigerung der wirtschaftlichen Dynamik in der EU ist es Fuest zufolge erforderlich, dass sich vor allem die von der Krise am stärksten getroffenen Mitgliedstaaten schnell erholen. „Der Fonds Next Generation EU (NGEU) kann dazu beitragen. Letztlich müssen aber die Mitgliedsstaaten selbst handeln und durch wirtschaftspolitische Reformen ihre Wachstumskräfte stärken und gleichzeitig die Staatsverschuldung unter Kontrolle halten“, sagt Fuest.

Die EU selbst müsse sich auf die Politikbereiche konzentrieren, in denen sie mehr leisten könne als einzelne Mitgliedstaaten allein. Es gelte Hindernisse für grenzüberschreitende wirtschaftliche Aktivitäten abzubauen und europäische Interessen auf der globalen Ebene stärker zu vertreten. Zudem sollte die EU verstärkt öffentliche Güter bereitstellen.