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Sterbefallzahlen im Februar 2021: 3 % unter dem Durchschnitt der Vorjahre

Dienstag, den 9. März 2021

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Februar 2021 in Deutschland 81 746 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 3 % oder 2 632 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der letzten Februarwoche (22. bis 28.02.) lagen die Sterbefallzahlen bereits 11 % oder 2 266 Fälle unter diesem Vierjahresdurchschnitt für eine achte Kalenderwoche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland bereits nach etwa einer Woche veröffentlicht werden.

Zahl der COVID-19-Todesfälle geht weiter zurück

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle ist derzeit bis einschließlich der 6. Kalenderwoche 2021 (8. bis 14. Februar) möglich. In dieser Woche gab es laut dem RKI 2 396 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit gegenüber der Vorwoche um 666 Fälle gesunken.

Die gesamten Sterbefallzahlen gingen in der 6. Kalenderwoche weiter zurück und lagen 458 Fälle beziehungsweise 2 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Äußerst milde Grippewelle erklärt unterdurchschnittliche Sterbefallzahlen

Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI ist die Aktivität anderer Atemwegserkrankungen, die normalerweise mit einem Anstieg der Sterbefallzahlen am Jahresanfang zusammenhängt, in dieser Wintersaison auf einem vorher nie erreichten, niedrigen Niveau. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 waren die Sterbefallzahlen durch starke Grippewellen in den ersten Monaten des Jahres deutlich erhöht. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch im Durchschnitt der gesamten Sterbefallzahlen für die Vorjahre wider. Sie erklären, warum im Laufe des Februars die gesamten Sterbefallzahlen trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen sind.

Übersterblichkeit Anfang Februar in allen Bundesländern unter 30 %

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 5. Kalenderwoche 2021 (1. bis 7. Februar) abbilden. In keinem Bundesland lagen die Sterbefallzahlen in dieser Woche noch um mehr als 30 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre. In der letzten Januarwoche (25. bis 31. Januar) wurde dieser Wert noch in Thüringen (+38 %), Sachsen-Anhalt (+36 %) und Sachsen (+31 %) überschritten. In der ersten Februarwoche lagen die Sterbefallzahlen in Sachsen-Anhalt (+25 % oder 174 Fälle), Sachsen (+23 % oder 273 Fälle) und Mecklenburg-Vorpommern (+23 % oder 104 Fälle) um mindestens 20 % über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. In Thüringen (+17 % oder 115 Fälle), Brandenburg (+15 % oder 105 Fälle) und Berlin (+11 % oder 88 Fälle) lagen die Zahlen um mindestens 10 % über diesem Durchschnitt - in allen anderen Bundesländern waren die Abstände in der ersten Februarwoche geringer.

Niedrige Übersterblichkeit in Estland, Portugal und den Niederlanden

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit mit einem anderen Ansatz europaweit vergleichend ein. Auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen liegen dort ebenfalls erste Ergebnisse bis zur letzten Februarwoche vor, die sich durch Nachmeldungen noch verändern können. Für diese 8. Kalenderwoche (vom 22. bis 28. Februar) wird bei EuroMOMO derzeit eine niedrige Übersterblichkeit ("low excess") für Estland, die Niederlande und Portugal gemeldet.