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Foto Christoph Meister

Warnstreiks bei Banken werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde fortgesetzt - ver.di fordert verhandlungsfähiges Angebot

Dienstag, den 9. April 2019


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die 
Arbeitgeber auf, in der nächsten Tarifrunde für die Beschäftigten bei
privaten und öffentlichen Banken ein verhandlungsfähiges Angebot 
vorzulegen. In den bisherigen Runden haben die Arbeitgeber kein 
Angebot vorgelegt. Stattdessen haben sie die Fortführung der 
Verhandlungen davon abhängig gemacht, dass ver.di nahezu alle 
Forderungen zurücknehmen soll. 

"Die Arbeitgeber fordern, dass wir unsere Forderungen vom Tisch 
nehmen. Das ist brüskierend und wertschätzt die Arbeit der 
Beschäftigten nicht. Mit dieser Forderung haben die Arbeitgeber die 
Warnstreiks der vergangenen Woche und dieser Woche provoziert", 
betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer 
Christoph Meister. "Wir haben eine erfolgreiche Streikwoche mit 
mehreren tausend streikenden Bankangestellten hinter uns - eine 
vielleicht noch eindrucksvollere Streikwoche vor uns", so der 
Gewerkschafter. ver.di nehme wahr, dass die Arbeitsniederlegungen für
einen Gehaltstarifvertrag für viele Beschäftigte der Deutschen Bank 
und der Commerzbank zugleich einen Anlass biete, um ihren 
persönlichen Protest gegen eine mögliche Fusion beider Banken zum 
Ausdruck bringen.

Bis zum nächsten Verhandlungstermin, der am kommenden Donnerstag (11.
April 2019) in Berlin stattfindet, werde es weitere Warnstreiks und 
Aktionen geben. Nachdem es in der vergangenen Woche bereits 
Warnstreiks in Hamburg, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, 
Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen gegeben habe, hat ver.di in 
dieser Woche Beschäftigte unter anderem in Baden-Württemberg, in 
Nordrhein-Westfalen und im Saarland zu Warnstreiks aufgerufen. Auch 
in Berlin werde es zu Aktionen kommen. Durch die Warnstreiks sei es 
zu Einschränkungen und Filialschließungen gekommen. Damit sei auch im
weiteren Verlauf der Woche zu rechnen.

ver.di fordert in der Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten 
bei privaten und öffentlichen Banken 6 Prozent mehr Gehalt bei einer 
Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer 
übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende 
Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die
Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren 
will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung 
vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die 
Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch 
und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch 
der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und 
ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr 
angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten 
sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen 
Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die 
Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen 
können.


Foto: Christoph Meister / Copy Kay Herschelmann