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MARIE 2017: Von den Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches zu modernen Therapien im In- und Ausland.

Ein thematisch vielschichtiges Vortragsprogramm bietet die 20. Magdeburger Arbeitstagung Reproduktionsmedizin, Interdisziplinäre Andrologie, Endokrinologie (MARIE). 


Sie findet am Sonnabend, 18. März 2017,  im Magdeburger Herrenkrug-Parkhotel statt. Zu der ärztlichen Fortbildungsveranstaltung werden rund 150 Mediziner und Medizinerinnen aus Mitteldeutschland und den angrenzenden Bundesländern erwartet.

"Das Themenspektrum der diesjährigen Veranstaltung reicht von der männlichen Infertilität aufgrund eines nicht rechtzeitig behandelten Hodenhochstandes, über die Ultraschall-Diagnostik und moderne Therapieverfahren bei gutartigen Gebärmutter-Tumoren bis hin zu aktuell gesellschaftlich relevanten Themen der Reproduktionsmedizin", informiert der Tagungsleiter Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Kleinstein, Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie.

Zur Eröffnung der Veranstaltung wird  der Staatsminister und Chef der Magdeburger Staatskanzlei Rainer Robra einen Vortrag über Sachsen-Anhalt als das Land des Reformers Martin Luther halten.  Dieser hatte mit seiner Frau Katharina von Bora sechs eigene Kinder und benötigte  die heutige Reproduktionsmedizin noch nicht. In jüngster Zeit gewinnt die Fortpflanzungsmedizin weltweit zunehmend Bedeutung. Mit wachsenden Bildungsstandards und Wohlstand verschiebt sich das Durchschnittsalter der Frauen, die ihr erstes Kind gebären, kontinuierlich nach oben. Biologisch sind der Fruchtbarkeit aber enge Grenzen gesetzt. Wie Frauen heute mit dieser "fertilen Rushhour" umgehen, hat die Gießener Frauenforscherin Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Mitglied der Sachverständigenkommission für den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, untersucht. Über die Ergebnisse ihrer Forschungen wird sie in Magdeburg berichten.

Rund 3000 Mal im Jahr kontaktierten Kinderwunschpaare aktuell die Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin. Zwar kann die moderne Medizin die biologische Grenzen der Zeugung und Fruchtbarkeit immer weiter ausreizen und die Grenzen der Machbarkeit langsam erweitern: Doch wie weit die Diagnostiken und Therapien gehen dürfen, wird oftmals in den Nationalstaaten entschieden. Nicht jeden Wunsch dürfen die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland erfüllen. Die Bundesrepublik Deutschland zählt zu den Ländern mit einem sehr strengen gesetzlichen Embryonenschutz. Andere EU-Länder und etablierte Demokratien wie die USA, Indien und Israel sind weniger restriktiv.  Die Folge ist ein zunehmender "Cross-Border-Reproduktions-Tourismus" aus Deutschland, über den Dr. Friedrich Gagsteiger vom Kinderwunschzentrum Ulm berichten wird.

Die jährliche Magdeburger Arbeitstagung Reproduktionsmedizin, Interdisziplinäre Andrologie, Endokrinologie (MARIE) fand 1998 zu ersten Mal statt. Seither hat sie sich zu einer der beliebtesten Fortbildungsveranstaltungen zu Themen der Reproduktionsmedizin in den neuen Bundesländern entwickelt.

Text: Uwe Seidenfaden