veröffentlicht am 1. März 2025
Bad Saulgau, Februar 2025. Laut dem Statistischen Bundesamt pendeln in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen zur Arbeit. Für die tägliche Fahrt nutzen die meisten das Auto und benötigen im Schnitt etwa 30 Minuten.
Berufspendeln ist für viele Menschen Alltag – doch die Auswirkungen von regelmäßigen, langen Fahrten betreffen nicht nur die verlorene Zeit, sondern auch die Gesundheit. Dr. med. Steffen Häfner, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ärztlicher Direktor der Klinik am schönen Moos, erklärt, wie Pendeln sowohl den Körper als auch die Psyche beeinflusst und welche Strategien helfen, die negativen Effekte zu minimieren.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Berufliche Mobilität ist nicht zwangsläufig ungesund. Dennoch stellt das Pendeln über weite Strecken für viele Menschen einen erheblichen Stressfaktor dar. Besonders Pendler, die täglich mehr als 45 Minuten oder 50 Kilometer pro Strecke zurücklegen, sind häufig von physischen und psychischen Belastungen betroffen. „Das ständige Sitzen, der Zeitdruck und die Unvorhersehbarkeit des Verkehrs erhöhen die psychische Belastung und können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen“, erklärt Dr. Häfner und betont: „Der Arbeitsweg wird so nicht nur zur Herausforderung, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.“ Doch nicht nur die Psyche leidet unter langen Pendelzeiten – auch der Körper bekommt die Folgen zu spüren.
„Viele Pendler klagen über Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen“, so Dr. Häfner. Diese Beschwerden entstehen oft durch eine ungesunde Haltung während der Fahrt. Der Mangel an Bewegung aufgrund des langen Sitzens, sei es im Auto oder Zug, steigert zudem das Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Auch Schlafstörungen sind keine Seltenheit, da Pendler durch die langen Arbeitswege oft weniger Schlaf bekommen, was mit Müdigkeit und Konzentrationsstörungen einhergeht“, weiß der Facharzt und ergänzt: „Für Autofahrer kommt zudem die Gefahr hinzu, dass Tagesmüdigkeit das Unfallrisiko erhöht.“
Strategien zur Prävention
Es gibt jedoch zahlreiche Ansätze, um den negativen Auswirkungen des Pendelns entgegenzuwirken. Dr. Häfner empfiehlt vier Strategien, die Pendler dabei unterstützen können, gesund zu bleiben:
Entspannungstechniken in den Arbeitsweg integrieren: „Pendler können die Zeit im Verkehr oder in öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen, um Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation anzuwenden. Diese Methoden tragen dazu bei, den Stress abzubauen und das persönliche Gleichgewicht zu stärken. Auch das Hören von entspannender Musik oder Hörbüchern kann den Arbeitsweg angenehmer und weniger belastend machen.“
Pendelzeit sinnvoll nutzen: „Die Pendelzeit lässt sich sowohl produktiv als auch erholsam gestalten. Lesen, das Hören von Podcasts oder kleine kreative Tätigkeiten wie Handarbeiten regen den Geist an und bieten eine willkommene Auszeit vom Arbeitsalltag.“
Regelmäßige Gesundheitsvorsorge nicht vernachlässigen: „Pendler neigen dazu, Vorsorgeuntersuchungen wegen Zeitmangels zu verschieben. Doch die regelmäßige Teilnahme an präventiven Programmen – etwa Zahnkontrollen oder Brustkrebs-Screenings – ist wichtig, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden.“
Flexible Arbeitsmodelle in Betracht ziehen: „Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Optionen können Pendelzeiten erheblich reduzieren und den Stress verringern. Wer die Rushhour vermeidet oder die Arbeitszeit anpasst, spart nicht nur Zeit, sondern fördert auch das persönliche Wohlbefinden. In einigen Fällen können Fahrgemeinschaften eine gute Möglichkeit sein, den Pendelalltag zu erleichtern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.“
Text / Foto: Borgmeier Public Relations / Magdeburger-News.de - KI-generiert