Wie Ärztinnen und Ärzte "Apps auf Rezept"
einsetzen wollen
Studie der Stiftung Gesundheit zeigt: Mehrheit der
Ärzt:innen steht den digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) grundsätzlich
positiv gegenüber
Baierbrunn (ots). Apps auf Rezept gelten als wichtiger
Baustein der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Eine
deutschlandweite repräsentative Studie der Stiftung Gesundheit, die der
Apotheken Umschau und dem Digital Ratgeber exklusiv vorab vorliegt, zeigt:
Die Bedeutung der im vergangenen Jahr eingeführten digitalen
Gesundheitsanwendungen (DiGA) steigt innerhalb der Ärzteschaft, auch steht die
große Mehrheit der Ärzt:innen der Idee medizinischer Apps grundsätzlich offen
und positiv gegenüber. Dennoch haben die Apps auf Rezept in der ärztlichen
Praxis noch reichlich Luft nach oben, berichtet der Digital Ratgeber, das
Wissenskompendium in Sachen digitale Gesundheit aus dem Wort & Bild Verlag.
Viele wollen Apps auf Rezept ausprobieren
Im Rahmen der repräsentativen Studie "Ein Jahr Digitale
Gesundheitsanwendungen in der Praxis: Erkenntnisse und Erfahrungen" zeigt
sich, dass es unter den befragten Ärzt:innen, Psychologischen
Psychotherapeut:innen sowie Kinder- und Jugendpsychiater:innen ein breites
Spektrum gibt: von "Early Adopters", die Apps auf Rezept bereits
regelmäßig verschreiben, bis hin zu Ärzt:innen, die mit digitaler Medizin noch
nicht vertraut sind und sie grundsätzlich ablehnen.
Erfreuliches Ergebnis der Studie: Zwar hat eine Mehrheit der Befragten noch nie eine DiGA genutzt, doch geben mehr als 80 Prozent an, bereits von ihnen gehört zu haben, sie in nächster Zeit ausprobieren zu wollen oder sie bereits verschrieben zu haben.
"Ich bin überzeugt, dass digitale Angebote, die Menschen spürbar
unterstützen, die wissenschaftlich fundiert sind und bei denen Preis und
Leistung stimmen, ihren Platz im Versorgungsalltag finden werden - vor allem,
wenn sie Probleme adressieren, die einen hohen Leidensdruck mit sich bringen,
für die aber im Praxisalltag wenig Raum ist", sagt Dr. med. Nina Buschek,
Chefredakteurin des Digital Ratgeber.
Wirksame Einsatzbereiche identifiziert
Aus ärztlicher Sicht können medizinische Apps vor allem zum Führen eines
Tagebuchs nützlich sein - also zum Beispiel bei Allergien -, für die
Ernährungs- und Sportberatung, zur Aufzeichnung von Vitalparametern, zum
Beispiel Herzrhythmusstörungen oder Asthma, zur Verhaltenskontrolle,
beispielsweise des Blutdrucks.
Christoph Dippe, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Gesundheit,
erwartet, dass sich auf Seiten der Ärzteschaft die Bedenken legen werden, die
Apps könnten ihnen Arbeit wegnehmen. Seine Prognose im Digital
Ratgeber-Interview: "Am Ende des Tages werden einige DiGAs als gute Lösungen
übrigbleiben, aber sie lösen auch nicht alle Probleme. Es sind eben hybride
Werkzeuge, sie funktionieren im Zusammenspiel mit den Ärzten."
Text / Foto: Wort & Bild Verlag - news aktuell / Getty Images/Cavan
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