Foto: Aber noch so viele Patient:innen hoffen auf eine
Lebenschance, wie aktuell v.l. Ben (4), Helene und Mattes (13)
Tübingen (ots). Seit 30 Jahren erfüllt die gemeinnützige
DKMS ihre Mission, so vielen Menschen mit Blutkrebs wie möglich das Leben zu
retten. In ihrem Jubiläumsjahr 2021 wird die internationale Organisation
mindestens 7700 Stammzellspenden vermittelt haben. "Dies ist dem ungeheuren
Einsatz unserer tausenden Echtspenderinnen und Echtspender in diesem Jahr zu
verdanken", sagt Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der Geschäftsführung der
DKMS Gruppe. "Es ist ein großer Akt der Mitmenschlichkeit, dass diese
Lebensheldinnen und -helden auch unter den restriktiven Umständen der Pandemie
ihre volle Bereitschaft bewiesen haben, in die Entnahmezentren zu reisen und
Stammzellen zu spenden."
Gleichzeitig ließen sich dieses Jahr allein in Deutschland rund 430.000
Menschen neu registrieren - vorwiegend online.
Blutkrebs ist die häufigste Krebserkrankung, an der Kinder sterben müssen.
Alle zwölf Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde
Diagnose Blutkrebs, weltweit sogar alle 27 Sekunden. Das sind mehr als eine
Million Fälle jedes Jahr. Viele Patient:innen benötigen dringend eine
lebensrettende Stammzellspende. Es ist ihre einzige Chance. Hinter den Zahlen
verbergen sich unzählige emotionale Geschichten von kleinen und großen
Krebskranken, deren Freunden und Familien sowie tausenden Echtspender:innen.
Begonnen hat das weltweite Engagement der DKMS im Jahre 1991 mit dem
Schicksal von Mechtild Harf. Ihr Ehemann und DKMS Gründervater Peter Harf
versetzte damals mit seinen Töchtern und Verwandten buchstäblich Berge, um ihr
Leben zu retten. Doch Mechtild verlor den Kampf gegen die Leukämie. Harf
versprach seiner Frau kurz vor dem schmerzlichen Verlust, dass er so vielen
Menschen wie möglich dieses Schicksal ersparen wollte - bis heute ist das
95.000 Mal gelungen. Mit mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen in sieben Ländern auf
fünf Kontinenten gelingt es jeden Tag 21 Mal, die erhoffte zweite Chance auf
Leben zu geben. "Dass dies möglich ist, verdanken wir unseren mehr als elf
Millionen registrierten Spenderinnen und Spendern weltweit - und unseren
tausenden Unterstützern und Kooperationspartnern rund um den Globus," so
Dr. Elke Neujahr.
Um die Heilungschancen der Patient:innen zu erhöhen, fördert und betreibt
die DKMS außerdem fortlaufend Wissenschaft und Forschung, veranlasst wichtige Studien
und findet immer neue essenzielle Marker (heute 23!), die zur verbesserten
Bestimmung der genetischen Merkmale der Spender:innen beitragen. Diese Daten
entscheiden darüber, ob es für Blutkrebspatient:innen den perfekten genetischen
Zwilling gibt. Am DKMS Wissenschaftsstandort Dresden arbeiten mehr als 200
Expert:innen in der eigenen Clinical Trials Unit und im weltweit führenden
Labor für Typisierungen an innovativen Schritten.
Für noch mehr Lebenschancen: Transplantationsstation für
Kinder in Indien eröffnet
Hilfe für Kinder mit lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden
Systems in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau sind ein
weiteres wichtiges Anliegen der DKMS. Innerhalb des Programms "Zugang zur
Transplantation" arbeitet die DKMS mit lokalen Partnern zusammen, um eine
zuverlässige medizinische Versorgung von Patient:innen auch in benachteiligten
Regionen zu ermöglichen. Im indischen Bangalore wurde jüngst eine
Transplantationsstation für Kinder aufgebaut. "Jeder Mensch hat die Chance
auf Heilung verdient - egal in welchem Land dieser Erde. Wir beschreiten immer
neue Wege und verbessern die Situation für Patient:innen, damit wir so vielen
Menschen wie möglich helfen können. Meine tiefe Überzeugung ist, dass wir
Blutkrebs und andere lebensbedrohliche Blutkrankheiten nur mit einem
ganzheitlichen Ansatz wirksam besiegen", betont Dr. Neujahr.
In der hochmodernen medizinischen Einrichtung im gemeinnützigen Bhagwan
Mahaveer Jain Hospital (BMJH) können nun künftig jedes Jahr bis zu 120 Kinder
mit der lebensbedrohenden Blutkrankheit Thalassämie und aplastische Anämie eine
hoffentlich lebensrettende Stammzelltransplantation von einer Spenderin oder
einem Spender aus der eigenen Familie erhalten. Die DKMS hilft den oft
benachteiligten Familien durch finanzielle Unterstützung. Die neue Station
wurde in Gedenken an Mechtild Harf nach ihrem Namen benannt. Dies ist erst der
Anfang, es sollen weitere Einrichtungen auch in anderen Regionen der Erde
folgen, um vielen kleinen und großen Menschen Hoffnung auf ein gesundes Leben
zu ermöglichen.
Fakten zu den Stammzellspenden der DKMS
Inzwischen ist die DKMS global tätig und ist längst über die Grenzen
Deutschlands hinaus in Polen, in den USA, im Vereinigten Königreich, in Chile,
Indien und Südafrika vertreten. Heute stellt die Gruppe über ihren Spenderpool
ein Viertel aller weltweit verfügbaren potenziellen Stammzellspender:innen
(25,5 Prozent). Seit ihrer Gründung hat sie mehr als 95.000 Stammzellspenden
ermöglicht.
Im Jahr 2021 erhielten 978 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre, 1.812
Frauen und 4.274 Männer ab 18 Jahren unverwandte Stammzellen, die von der DKMS
vermittelt wurden (Stand: 30.11.).
Allein bei der DKMS in Deutschland waren es in diesem Jahr 5115
durchgeführte Stammzellentnahmen (Stand 30.11.). 75 Prozent der Spenden wurden
zu Patient:innen ins weltweite Ausland gebracht. 2021 waren es 45 Länder, in
die Kuriere die lebensrettenden Zellen transportierten. Zu ihnen gehören
beispielsweise Australien (83 Stammzellspenden), Chile (22), Frankreich (391),
Großbritannien (325), Iran (14), Israel (11), Kanada (221), Neuseeland (24),
Polen (105) und die USA (981).
Alle Informationen, Materialien und vieles mehr unter: https://mediacenter.dkms.de/news/bilanz-21/
Text / Foto: DKMS gemeinnützige GmbH - news aktuell