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Gesundheit-News: Die BZgA klärt auf - Was ist eine Gebärmuttersenkung?

5. Januar 2020

Im gesunden Zustand hält der Beckenboden, bestehend aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe, die Gebärmutter und andere Organe in ihrer Position. Ist dieser Halteapparat geschwächt, kann die Gebärmutter nach unten in Richtung des Scheidenausgangs sinken. Tritt die Gebärmutter tiefer als gewöhnlich in das kleine Becken ein, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer Gebärmuttersenkung. Die Häufigkeit einer Gebärmuttersenkung steigt mit dem Alter.

Insgesamt schätzen Expertinnen und Experten, dass etwa 30 bis 50 Prozent aller Frauen im Laufe ihres Lebens eine Gebärmuttersenkung oder einen Gebärmuttervorfall erleiden können.

Anzeichen

Meist kommt es erst im fortgeschrittenen Stadium einer Gebärmutter­senkung zu Beschwerden. Dann klagen viele Frauen über ein Druck- und Fremdkörpergefühl in der Scheide oder haben sogar das Empfinden, es könne etwas aus ihrer Scheide herausfallen. Auch ein Ziehen oder Schmerzen im Unterleib und im Rücken sind bei einer Gebärmuttersenkung nicht ungewöhnlich.

Verändert die Gebärmutter ihre Lage, kann sich das auch auf die benachbarten Organe auswirken. Übt die Gebärmutter beispielsweise Druck auf die Blase auf, kommt es bei einigen Frauen zu Problemen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang oder zu einer Stressinkontinenz. Dabei kann beim Niesen, Husten oder körperlicher Anstrengung unwillentlich etwas Urin abgehen. Bei manchen Frauen können auch Probleme mit der Stuhlentleerung entstehen.

Ist die Gebärmuttersenkung weit fortgeschritten, kann die Gebärmutter teilweise oder ganz aus der Scheide austreten (Gebärmuttervorfall). Das kann zu Entzündungen am unteren Teil der Gebärmutter, dem sogenannten Muttermund, führen. Bei einer ausgeprägten Senkung kann es zu Problemen beim Geschlechtsverkehr kommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Bei einer Gebärmuttersenkung oder einem Gebärmuttervorfall ist der Beckenboden geschwächt. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel:

  • Schwangerschaften und Geburten, besonders mehrere Geburten in kurzer Folge oder Geburten von sehr schweren Kindern
  • Druckerhöhung im Bauchraum durch schwere körperliche Arbeit
  • Chronische Verstopfung
  • Chronische Atemwegserkrankungen, wie zum Beispiel Asthma
  • Starkes Übergewicht
  • Zunehmendes Alter, Hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren
  • Anlagebedingte Bindegewebsschwäche
  • geringes körperliches Training

 

Zusammenfassung

  • Ursache für eine Gebärmuttersenkung ist ein geschwächter Beckenboden
  • Symptome sind ein Druck- und Zuggefühl im Unterleib sowie möglicherweise ein Fremd­körper­gefühl in der Scheide
  • Bei einem Gebärmuttervorfall tritt die Gebärmutter teilweise oder ganz aus der Scheide heraus
  • Eine Gebärmutter­senkung wird unter anderem begünstigt durch viele Schwanger­schaften und Geburten, schwere körperliche Arbeit, bestimmte Erkrankungen oder eine Binde­gewebs­schwäche

 

Text: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - BZgA