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Gebietsreformen: Zweifelhafter Nutzen, hohe politische Kosten.

Gebietsreformen beeinträchtigen die demokratische Teilhabe und sorgen meist nicht für effizientere Verwaltungen. 

Dies ist das Ergebnis einer neuen Überblicksstudie von Sebastian Blesse vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und Felix Rösel von der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts.

Die beiden Forscher werteten dafür 30 empirische Studien aus, die die Auswirkungen von Gebietsreformen auf öffentliche Ausgaben, Wachstum sowie die demokratische Teilhabe untersuchten. Der Überblicksstudie zufolge können nur wenige Analysen Einsparungen oder Effizienzgewinne durch Gebietsreformen nachweisen. Eine zunehmende Zahl von Untersuchungen zeigt dagegen einen Rückgang der Demokratiezufriedenheit, eine sinkende Wahlbeteiligung und eine Stärkung populistischer Strömungen durch Gebietsreformen.

Neue Studien zeigen zudem eine Verstärkung des Stadt-Land-Gefälles, da sich die Wirtschaft nach Eingemeindungen oftmals stärker auf das Gemeindezentrum konzentrierte. Angesichts der erheblichen Nebenwirkungen von Gebietsreformen empfehlen die Forscher schonendere Alternativen wie gemeindeübergreifende Kooperationen, Funktionalreformen sowie eine Verwaltungsmodernisierung.