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TV-Tipp-News: Dokumentation: Chemnitz - Ein Jahr danach - Wir sind nicht eins (Das Erste / 22:45 - 23:30 Uhr)

Montag, den 26. August 2019

Im August vergangenen Jahres geriet Chemnitz in die internationalen Schlagzeilen. Nach dem Tod von Daniel H. mobilisierte die rechte Szene. Ein Jahr nach den Ereignissen fragt die MDR-Doku "Chemnitz - Ein Jahr danach", wie sich die Stadt verändert hat - zu sehen am Montag, 26. August, um 22.45 Uhr im Ersten und am Mittwoch, 28. August, um 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen.

Auf dem Campus fühlt sich Olfa Kanoun sicher und akzeptiert. Kanoun stammt aus Tunesien, lebt seit 12 Jahren in Chemnitz und ist Professorin an der Technischen Universität Chemnitz. Die Wissenschaftlerin war froh darüber, dass in den vergangenen Jahren das Leben in Chemnitz bunter geworden ist. Die Ereignisse rund um den 27. August 2018 haben die Akademikerin schockiert. Alles begann mit dem gewaltsamen Tod von Daniel H. - der mutmaßliche Täter soll ein Flüchtling gewesen sein. In der Folge gingen 6.000 Menschen auf die Straße. Wütende Chemnitzer demonstrieren an der Seite von Neonazis und Hooligans. Die rechte Szene mobilisierte und hetzte.

Jetzt, ein Jahr nach den verstörenden Ereignissen von Chemnitz, erzählt die MDR-Doku von einer "geteilten" Stadt. Im Film "Chemnitz - Ein Jahr danach" kommen Menschen aus verschiedensten Lebenswelten zu Wort. Gezeigt wird ihr Alltag und wie sich ihr Leben seitdem in Chemnitz verändert hat.

Da ist beispielsweise die syrische Familie Al-Gaber, die sich vor einem Jahr aus Angst kaum noch vor die Tür traut. Aber auch das Gefühl, ignoriert oder abgelehnt zu werden, schwand in den letzten Monaten nicht. Inzwischen sind die Al-Gabers aus Chemnitz weggezogen. Matthias Singer, der Wirt des Gartenlokals "Zur Vogelweid" beklagt ein geschwundenes Sicherheitsgefühl. Weitere Protagonisten des Films sind der Unternehmer und Immobilienbesitzer Lars Fassmann, der zahlreiche kulturelle Initiativen unterstützt - auch um mehr junge Menschen nach Chemnitz zu locken - und die 21-jährige Krankenpflegerin Margarete Rödel, die sich nach den Ereignissen von 2018 entschlossen hat, sich in der grünen Jugend politisch zu engagieren. Sie will ihre Stadt nicht den Rechten überlassen. Die Doku zeigt auch die Aktivitäten von Arthur Österle. Vor einem Jahr war er Chefordner bei den "Pro Chemnitz"-Demonstrationen. Heute engagiert sich Österle in der AfD.

Das Erste: 26. August, 22.45 Uhr, "Die Story im Ersten: Chemnitz ein Jahr danach" (45 Minuten)

MDR-Fernsehen: 28. August, 20.45 Uhr, "Exakt - Die Story: Chemnitz ein Jahr danach" (30 Minuten)