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Nach Explosionen in Beirut: THW und Bundeswehr im Einsatz

Donnerstag, den 6. August 2020

Bereits einen Tag nach den verheerenden Explosionen im libanesischen Beirut trafen am Mittwoch im Auftrag der Bundesregierung und auf Ersuchen der EU-Zivilschutzbehörde 50 Einsatzkräfte und Spürhunde des Technischen Hilfswerks ein. Sie gehören zum Team der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) und dem Botschaftsunterstützungsteam. Vor Ort sollen die Helferinnen und Helfer unter anderem die Lage erkunden und beurteilen, verschüttete Menschen lokalisieren und retten sowie die Botschaft unterstützen.

Fliegende Intensivstation und Luftlandezentrum der Bundeswehr stehen bereit

Ein medizinisches Erkundungsteam der Bundeswehr ist am Donnerstagmorgen mit einem Flugzeug der Luftwaffe nach Beirut aufgebrochen. Es wird dort mit den libanesischen Behörden untersuchen, welche Hilfe benötigt wird und auf Anforderung von der Bundeswehr bereitgestellt werden kann. Zudem wurde die Korvette Ludwigshafen am Rhein aus dem derzeitigen Auftrag bei der UN-Mission Unifil im Mittelmeer herausgelöst. Die Korvette wird mit einer Besatzung von rund 60 Soldaten inklusive eines Arztes am Donnerstag vor Beirut eintreffen und bei Bedarf die libanesischen Behörden unterstützen.

Die sogenannte fliegende Intensivstation der Bundeswehr (StratAirMedEvac - Strategischer Patienten-Transport) steht außerdem am Flughafen in Köln-Wahn bereit. Damit können bis zu 44 Patienten liegend transportiert werden, davon bis zu sechs Intensivpatienten. Der MedEvac wurde ursprünglich beschafft, um verletzte Soldaten aus Krisenregionen zur weiteren medizinischen Behandlung zu fliegen. Auf Abruf steht zudem auch ein Luftlanderettungszentrum des Sanitätsdienstes in Leer/Ostfriesland bereit. Es kann bei Bedarf innerhalb von 96 Stunden in den Einsatzraum geflogen werden. Die mobile Sanitätseinrichtung mit zehn Pflegebetten dient der medizinischen Erstversorgung von Patienten.

Unterstützung durch EU-Zivilschutzmechanismus

Janez Lenar?i?, EU-Kommissar für Krisenmanagement, teilte mit, dass der EU-Zivilschutzmechanismus auf Anfrage der libanesischen Behörden aktiviert wurde. Der europäische Zivilschutzmechanismus koordiniert die Hilfsangebote und Hilfsleistungen der Mitgliedstaaten, die ihre Unterstützung anbieten. Darüber hinaus wird das europäische Satellitensystem Copernicus eingesetzt, um das Ausmaß der Schäden festzustellen.

Am 4. August kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu schwerwiegenden Explosionen und starken Zerstörungen im gesamten Stadtgebiet. Die Energie der Explosionen entsprach einem Erdbeben der Stärke 4,5 und war noch im mehr als 250 Kilometer entfernten Zypern zu spüren. Die Opferzahlen liegen bei mittlerweile über 100 Toten und rund 5.000 Verletzten, darunter auch eine deutsche Botschaftsangehörige. Die Bundeskanzlerin hat dem libanesischen Premierminister ihre Anteilnahme übermittelt und die Hilfe und Unterstützung der Bundesregierung zugesagt.