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foto ifo g felbermayr i

ifo: Deutsche Industrie fürchtet neue Zölle der USA.



15.03.2017

Die deutsche Industrie befürchtet neue Zölle durch die USA, aber nur geringe Auswirkungen auf ihre Umsätze. Eine Minderheit erwägt Produktionsverlagerungen in die USA. Das geht aus einer neuen Umfrage des ifo Instituts unter 2700 Firmen der Branche hervor. Demnach rechnen knapp 45 Prozent mit völlig neuen Zöllen und 36 Prozent mit der Erhöhung bestehenden Zollschranken. 37 Prozent erwarten die Einführung anderer Handelsbarrieren, 28 Prozent keine Änderungen. Mehrfachnennungen waren möglich. „Die Firmen reagieren aber relativ gelassen darauf. Nur 18 Prozent erwarten als Folge einen Umsatzrückgang, 6 Prozent eine Steigerung, aber 76 Prozent keine Änderung“, sagt Gabriel Felbermayr ( Foto ) , Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.

Gleichwohl ist eine gewisse Produktionsverlagerung in die USA denkbar. Rund 46 Prozent der Industrie-Unternehmen gaben an, in die USA zu exportieren. Von diesen gehen wiederum 21 Prozent davon aus, dass sie als Folge der neuen US-Handelspolitik mehr in den USA herstellen werden. Weitere gut sieben Prozent der in den USA bereits tätigen Unternehmen erklärten, dass sie eine (weitere) Niederlassung in den USA gründen werden. In Summe planen also knapp 28 Prozent der in den USA tätigen deutschen Unternehmen, ihre Wertschöpfung dort zu erhöhen.

Etwa 38 Prozent der deutschen Industriefirmen betrachten die USA als wichtigen oder sehr wichtigen Exportmarkt. Es sind vor allem Großfirmen, denn sie beschäftigen 71 Prozent der Arbeitnehmer der Branche. Umgekehrt spielen die Importe aus den USA nur für 13 Prozent der Firmen eine wichtige oder sehr wichtige Rolle, sie beschäftigen 41 Prozent der Mitarbeiter. Für 14 Prozent der deutschen Industriefirmen sind die USA auch ein wichtiger oder sehr wichtiger Produktionsstandort; auch das sind vor allem Großunternehmen, denn sie beschäftigen 63 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Branche.