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Hamburger Zoll stellt eine halbe Tonne Kokain sicher

Sonntag, den 10. Mai 2020

Mehrtägige Operation endete letzte Woche im Hamburger Hafen mit einer Festnahme und der Beschlagnahme des Rauschgifts

Bereits seit Anfang Mai lief eine groß angelegte Operation der Zollfahndungsamts Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg.

Aufgrund von Erkenntnissen aus internationaler Zusammenarbeit nahmen die Fahnder einen unter montenegrinischer Flagge fahrenden Massengutfrachter ins Visier. Dieser war unterwegs von Brasilien über England nach Hamburg. Es bestand der Verdacht, dass in dem 180 Meter langen Frachter Rauschgift nach Europa eingeschmuggelt werden sollte.

Bereits beim Eintritt in niederländisches Gewässer wurde das Schiff daher von niederländischen Polizeibooten in Empfang genommen und anschließend an die maritimen Einheiten in Deutschland übergeben. Zoll und Bundespolizei sicherten daraufhin unter der Führung des Maritimen Sicherheitszentrums in Cuxhaven den Frachter auf seiner weiteren Fahrt, bis dieser dann am Donnerstagmittag (30.4) vor der Elbmündung auf Reede ging. Auch hier waren jeweils mehrere Zollboote vor Ort, um ein eventuelles Über-Bord-Werfen von Rauschgift zu verhindern. Am Freitagabend setzte der Frachter seinen Weg fort und fuhr über die Elbe zum Hamburger Hafen. Während dieser Fahrt sicherten zusätzlich mobile Landzollkräfte die Ufer auf beiden Seiten der Elbe.

Gegen Mitternacht erreichte das Schiff den Hamburger Hafen. Dort begannen Kontrollkräfte des Hauptzollamts Hamburg mit der sofortigen Durchsuchung des Frachters. Die Suche gestaltete sich, auch wegen der coronabedingten Masken, die die Kräfte trugen, zu einer schweißtreibenden Arbeit.

Unterstützung leisteten hier zudem Polizeitaucher aus Hamburg, die das Schiff von außen überprüften.

Am frühen Samstagmorgen fanden die Zöllner dann hinter Mannlochklappen circa 500 Kilogramm Kokain, die bereits in wasserdichten Säcken verpackt waren. Zudem entdeckten die Ermittler weitere Säcke, Bojen und Leinen sowie einen GPS-Sender. Offensichtlich war geplant, das Kokain mit dem Sender über Bord zu werfen, wo es dann von einem Komplizen mit einem Boot abgeholt werden sollte (sogenanntes drop off).

Die weiteren Feststellungen an Bord führten schließlich zur Identifizierung einer verdächtigen Person aus dem Kreis der Besatzungsmitglieder. Der 42-jährige Mann wurde vorläufig festgenommen und am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt, der wegen des dringenden Tatverdachts Haftbefehl erließ.

René Matschke, Leiter des Zollfandungsamts Hamburg: "Die hervorragende internationale Zusammenarbeit und ein großes Engagement zahlreicher Zolleinheiten und unterstützender Polizeikräfte führten trotz erschwerter Bedingungen in Coronazeiten erneut zu einem großen Erfolg im Kampf gegen den Kokainschmuggel."

Hintergrund:

Im sogenannten Drop-off-Verfahren werden die Betäubungsmittel in wasserdichten Verpackungen über Bord des fahrenden Schiffes geworfen. Die über Bord geworfenen Behältnisse sind fest aneinandergebunden und häufig mit Blinklichtern und/oder GPS-Sendern ausgerüstet, damit die schwimmenden Behältnisse von Mittätern im Wasser gefunden und aufgenommen werden können.

Foto: Sichergestelltes Kokain in wasserdichten Säcken © Zoll