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Wirtschafts News : Freihandel mit Russland könnte Deutschland und EU Vorteile bringen.

Eine Freihandelszone der Europäischen Union mit Russland und anderen Staaten könnte beiden Seiten wirtschaftliche Vorteile bringen. 


Das haben Modell-Rechnungen des ifo Instituts ergeben. Demnach könnte ein tiefgreifendes Abkommen zwischen der EU und der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft für Deutschland einen Zuwachs des realen Pro-Kopf-Einkommens um 0,2 Prozent oder 91 Euro im Jahr bringen. Für Russland könnte der Zuwachs sogar drei Prozent betragen oder 235 Euro pro Kopf und Jahr. „Diese Vorteile ergeben sich, weil sich die Wirtschaftsstrukturen sehr gut ergänzen“, sagte der Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, Gabriel Felbermayr, am Montag auf einer Tagung im ifo Institut mit dem Titel „Common Economic Space from Lisbon to Vladivostok“.

Felbermayr räumte ein: „Solange der Ukraine-Konflikt nicht bereinigt ist, ist ein Freihandelsabkommen kaum vorstellbar. Gleichwohl könnte ein solcher Pakt aber ein integraler Bestandteil einer neuen strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Russland sein.“

Für Deutschland könnte ein Freihandelsabkommen mit Russland und den anderen Staaten der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft und einem Wachstum der Exporte in die von 31 Milliarden Euro führen; dem stehen allerdings negative Handelsumlenkungseffekte von 9 Milliarden Euro gegenüber. Deshalb, weil zusätzliche Exporte Russlands in die EU, beispielsweise von Metallerzeugnissen, deutsche Exporte dorthin verdrängen würden. Auch andere Länder der EU könnten profitieren.

Das Modell lässt erwarten, dass die Exporte Russlands in die EU um rund 71 Milliarden Euro wachsen und dass auch die russischen Exporte in den Rest der Welt belebt würden, weil die Verfügbarkeit von günstigeren Maschinen und Vorprodukten aus der EU die russische Wettbewerbsfähigkeit insgesamt erhöhen und dies auch in den Märkten von Drittstaaten Vorteile bringen würde. Insgesamt ist mit einem Anstieg der russischen Exporte um rund 77 Milliarden Euro zu rechnen. Auch andere Länder der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft könnten von einem solchen Abkommen profitieren. Die Studie wurde im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erarbeitet.