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Erdogans Provokationen sind ein Integrationshemmnis.

Türkeistämmige und deutsche Politik müssen gemeinsam Weg zur stärkeren Identifikation mit Deutschland beschreiten

Die türkische Regierungspartei AKP hat angekündigt, dass sie keine weiteren Auftritte ihres politischen Spitzenpersonals in Deutschland mehr plant. Hierzu erklärt die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Cemile Giousouf ( Foto ) : 

"Wir begrüßen, dass die AKP keine weiteren Auftritte mehr durchführen will. Das ist ein richtiger Schritt, um die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen und zur Sachlichkeit zurückzukehren. Dazu gehört aber auch, dass die Hetze gegen Europa und Deutschland von türkischer Seite beendet wird. Aus integrationspolitischer Sicht hat der Schlagabtausch völlig unnötig Vertrauen zerstört. Dabei verbindet  Deutschland und die Türkei eine jahrzehntelange Freundschaft, die schon so manche Bewährungsproben bestanden hat. 

In Deutschland leben etwa 3 Millionen türkeistämmige Menschen. Sie sind natürlich keine homogene Gruppe und interessieren sich auch nicht nur für Integrationspolitik. Von der ersten Generation der Einwanderer bis zu ihren Kindeskindern leisteten und leisten sie einen wichtigen Beitrag für unser Land. Diese Menschen dürfen nicht weiterhin Spielball der Interessen türkischer Politiker sein. Dazu ist es aber zuvorderst nötig, dass die Deutsch-Türken sich selbst gegen die hanebüchenen Vergleiche des türkischen Präsidenten stellen. Die Aufarbeitung der NS-Barbarei gehört zur Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sinne sollte sich gerade eine junge Generation nicht weiter instrumentalisieren lassen, sondern ihre Stimme für Demokratie und Menschenrechte erheben, die sie selbst in Deutschland genießt.

Auf der anderen Seite müssen deutsche Parteien sich stärker personell und inhaltlich mit den Themen und Forderungen der Menschen mit Einwanderungsgeschichte befassen. Viele gerade Jüngere interessieren sich für die politische Arbeit in unseren etablierten Parteien. Wir müssen Interessierte aktiver ansprechen und in bürgerschaftliche und politische Strukturen einbinden. Im Sinne einer starken Demokratie brauchen wir hier mehr Einsatz und Kraft sowie mehr und bessere Demokratiebildung."