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18WP Portrait Monika Gr  tters Christof Rieken

73. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ-Sachsenhausen

21. April 2018

Grütters: Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein gegen Hass und Hetze

Anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen wird die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters (Foto), am kommenden Sonntag (22. April) im Gedenken an die Opfer in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen einen Kranz niederlegen.

Monika Grütters erklärt vorab: „Deutschland darf nie wieder ein Land sein, in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit treffen – weder auf Schulhöfen noch auf öffentlichen Plätzen, weder auf Demonstrationen, bei Rap-Songs noch in Moscheen oder Parteien. Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage lassen sich nicht per Dekret verordnen. Doch der Erinnerung an die Zeit Raum zu geben, in der das NS-Regime die Würde des Menschen der millionenfachen Vernichtung preisgab, kann aufklären über die Folgen totalitärer Ideologien und sensibilisieren für deren unterschätzte Wegbereiter: für die Verrohung der Sprache, für Fehlinformationen, die Vorurteile nähren, und für das Schweigen aus Gleichgültigkeit oder Feigheit.“

Monika Grütters weiter: „Die Aufarbeitung des Holocaust ist Teil unseres Selbstverständnisses und nicht verhandelbar. Das müssen wir allen vermitteln, die in Deutschland heimisch sind und auch denen, die in Deutschland heimisch werden wollen. Je größer die Distanz zur nationalsozialistischen Terrorherrschaft, desto wichtiger wird die pädagogische Arbeit der Gedenkstätten. Insgesamt fließen aus meinem Kulturetat in diesem Jahr rund 20 Millionen Euro als institutionelle Förderung an NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte. Das ist eine Steigerung um rund 18 Prozent seit meinem Amtsantritt. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die Gedenkeinrichtungen noch mehr als bisher personell und finanziell bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Ich werde mein Möglichstes dafür tun, gerade diese Vereinbarungen in unserem Koalitionsvertrag zügig umzusetzen.“
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Zwischen 1936 und 1945 waren im KZ Sachsenhausen mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Häftlinge waren politische Gegner, Angehörige der als rassisch oder biologisch minderwertig erklärten Gruppen und Bürger der besetzten Staaten Europas. Zehntausende kamen durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden Opfer systematischer Vernichtungsaktionen der SS. Am 22. und 23. April 1945 wurden die verbliebenen Häftlinge durch sowjetische und polnische Soldaten befreit.

Die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen ist Teil der 1993 errichteten Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Die Stiftung betreibt zudem die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, die Dokumentationsstelle Zuchthaus Brandenburg/Havel, die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald bei Wittstock und die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer der Krankenmordaktion T 4 in Brandenburg/Havel. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien und mit Mitteln des Landes Brandenburg finanziert.