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Magdeburg-News: Wirtschaft schwächelt – 2020 gab's 600 Millionen weniger Investitionen in Sachsen-Anhalt


veröffentlicht am Sonntag, 27. November 2022

Magdeburg. 2020 beliefen sich die in Sachsen-Anhalt getätigten Investitionen in neue Anlagen auf 12,8 Milliarden Euro (gemessen in jeweiligen Preisen). Sie lagen damit um 0,6 Milliarden Euro bzw. 4,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Von der zurückhaltenden Investitionstätigkeit war Sachsen-Anhalt stärker betroffen als der Durchschnitt der Bundesländer (-0,6 Prozent). Das ergaben vorläufige Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

In Sachsen-Anhalt sanken die Investitionen in Ausrüstungen im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent, wogegen die Investitionen in neue Bauten mit 4,6 Prozent einen Zuwachs verzeichneten. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, stand auch bundesweit dem Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (-6,4 Prozent) ein Anstieg der Bauinvestitionen (+5,9 Prozent) gegenüber. Maßgeblich für die Entwicklung in Sachsen-Anhalt waren sinkende Ausrüstungsinvestitionen in den Wirtschaftsbereichen sonstige Unternehmensdienstleister und im Verarbeitenden Gewerbe. Höhere Bauinvestitionen als im Vorjahr verbuchten vor allem die Wirtschaftsbereiche Grundstücks- und Wohnungswesen sowie die Energieversorgung.

Die Schwerpunkte der Investitionsausgaben lagen in Sachsen-Anhalt mit 3,2 Milliarden Euro im Wirtschaftsbereich Grundstücks- und Wohnungswesen (Anteil 25,0 Prozent) sowie mit 2,0 Milliarden Euro im Verarbeitenden Gewerbe (Anteil 16,0 Prozent). Auf den erstgenannten Bereich entfiel die Hälfte aller in Sachsen-Anhalt getätigten Bauinvestitionen, 27,9 Prozent aller neuen Ausrüstungen wurden im Verarbeitenden Gewerbe angeschafft.

Die Bruttoanlageinvestitionen, die neben dem Erwerb neuer Anlagen auch den Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen enthalten, sind der umfassendste Investitionsbegriff. Sie betrugen in Sachsen-Anhalt 12,3 Milliarden Euro, was einem Anteil von 1,7 Prozent an Deutschland entsprach. Mit einem Minus um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr sanken die Bruttoanlageinvestitionen in Sachsen-Anhalt stärker als im bundesweiten Durchschnitt (-0,8 Prozent).

Die Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb von dauerhaften und reproduzierbaren Produktionsmitteln sowie selbst erstellte Anlagen und größere Wert steigernde Reparaturen. Als dauerhaft gelten diejenigen produzierten Güter, die länger als ein Jahr in der Produktion eingesetzt werden. Die Bruttoanlageinvestitionen setzen sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen zusammen.

Die neuen Anlagen gliedern sich in Ausrüstungen, sonstige Anlagen und Bauten. Zu den Ausrüstungen (einschließlich militärischer Waffensysteme) zählen Maschinen und Geräte, Betriebs- und Geschäftsausstattungen und Fahrzeuge sowie ähnliche nicht fest mit den Bauten verbundene Anlagen. Die sonstigen Anlagen umfassen Investitionen in geistiges Eigentum (Forschung und Entwicklung, Software und Datenbanken, Urheberrechte, Suchbohrungen) sowie Nutztiere und Nutzpflanzungen. Die Ergebnisse der sonstigen Anlagen werden in der Veröffentlichung mit den neuen Ausrüstungen zusammengefasst. Bei den Bauten werden neben Wohn- und Nichtwohngebäuden auch sonstige Bauten (Straßen, Brücken, Flugplätze, Kanäle u.  Ä.) und die mit Bauten fest verbundenen Einrichtungen wie Aufzüge, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, gärtnerische Anlagen und Umzäunungen berücksichtigt.

Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay