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Gewalt gegen Frauen

Magdeburg-News: Innenministerin äußert sich zum heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“


veröffentlicht am Freitag, 25. November 2022

Magdeburg. „Gewalt hat viele Facetten – sie reicht von verbalen Attacken über  Belästigungen, Bedrohungen, Mobbing und Stalking bis hin zu körperlicher Gewalt. Alle Statistiken zeigen: Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Das ist eine Tatsache, der wir uns gesellschaftlich stellen müssen – und die wir nicht schweigend hinnehmen dürfen. Wir sind alle gefragt, bei Gewalt in unserem Umfeld nicht wegzusehen“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang anlässlich des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“ (25. November 2022).

In Deutschland wird etwa jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Häufig erleben sie Gewalt in engen sozialen Beziehungen. In Sachsen-Anhalt wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr rund 4.560 Fälle von physischer oder sexualisierter Gewalt in der Partnerschaft erfasst. Dabei wurden 3.560 Frauen Opfer – das entspricht einem Anteil von 80 Prozent. Auch bundesweit sind vier von fünf Opfer von Gewalt in engen sozialen Beziehungen Frauen.

Die Kriminalstatistiken bilden jeweils nur das Hellfeld ab, also die tatsächlich angezeigten Straftaten. Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist für die Landespolizei ein Schwerpunktthema – sowohl bei der Verfolgung der Straftaten als auch bei der Präventionsarbeit. Im Zusammenwirken mit vielen gesellschaftlichen Kooperationspartnern sollen künftige Straftaten verhindert und insbesondere Kriminalitätsfolgen minimiert werden.

Dazu Innenministerin Dr. Tamara Zieschang weiter: „Nicht nur die Landespolizei arbeitet präventiv, um Straftaten zu verhindern, und berät Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Auch zahlreiche Beratungsstellen und Organisationen engagieren sich eindrucksvoll – nicht selten sind sie rund um die Uhr erreichbar. Es ist essenziell, dass betroffene Frauen diese Angebote kennen – und sich auch nicht scheuen, sie in Anspruch zu nehmen. Auch Menschen aus dem direkten sozialen Umfeld von Gewaltopfern, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, finden hier Rat und Unterstützung.“

Die Polizeidienststellen in Sachsen-Anhalt sind mit ihren Opferschutzbeauftragten behilflich. Über die Internetseite des Landespräventionsrates (LPR) kann ein virtueller Präventionsatlas abgerufen werden. Dort sind eine Vielzahl an Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu finden. Der Atlas des LPR ist unter https://lpr.sachsen-anhalt.de/kompakt/lpr-atlas/ erreichbar.

In der Podcast-Reihe #präventionhörbar des Landespräventionsrates werden zudem diverse Opferschutzthemen besprochen. Beispielhaft sei hier die Folge 6 benannt, in der die Interventionsstelle Häusliche Gewalt & Stalking in Magdeburg ihr Fachberatungsangebot vorstellt.

Hintergrund:

Die Vereinten Nationen haben im Jahr 1999 erstmalig den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ ausgerufen und auf den 25. November gelegt. Das Datum bezieht sich auf den Tag, an dem drei politische Aktivistinnen aus der Dominikanischen Republik („Mirabal-Schwestern“) im Jahr 1960 ermordet wurden. Ziel ist es, auf das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen, die Ursachen zu bekämpfen und Frauen und Mädchen zu stärken. Unter dem Slogan „Orange the World – Stand up for Women“ wird weltweit auf die Benachteiligung von Frauen, Gewalt gegen Frauen und die Verletzung der Menschenrechte von Minderheiten aufmerksam gemacht.

Das Hilfetelefon ist bundesweit 24/7 über folgende Telefonnummer erreichbar: 0800 0116 016.

Text: Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay