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Zwei Projekthöhepunkte und europäischer Besuch der Festung Magdeburg

Donnerstag, den 8. April 2021

Rückblick auf den März im Projekt „Recapture the Fortress Cities“

Im Projekt Recapture the Fortress Cities (RFC) sind vor kurzem zwei wichtige Projekthöhepunkte gefeiert worden: Der Studienbesuch der europäischen Partner*innen in Magdeburg am 9. März sowie das nächste Treffen der regionalen Akteur*innen aus dem Bereich der Festung Magdeburg am 18. März. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten beide Events online veranstaltet werden. So reisten die RFC-Partner*innen für den Studienbesuch zunächst virtuell nach Magdeburg, um einen Eindruck von den hiesigen Festungsanlagen und damit verbundenen Projekten zu bekommen. Durch rege Beteiligung einiger Magdeburger Akteur*innen konnten die Stadt und ihre Festungsschätze in ihrer Vielfalt präsentiert werden. 
 
Den virtuellen Studienbesucher*innen wurden am 9. März einige ausgewählte Projekte aus dem Bereich der Magdeburger Festung vorgestellt. So erläuterte Christian Szibor die Entwicklung der Festung Mark zu einem der beliebtesten Magdeburger Veranstaltungszentren. Anschließend wurde der Sanierungsverein "Ravelin 2" e. V. von Josephine Kroneberg als ein erfolgreiches Beispiel ehrenamtlicher Bürgerbeteiligung mit Nutzung für lebendige Geschichte und Festungstourismus präsentiert. Um die Realisierung eines besonderen Projektes aus Sicht eines Architekturbüros zu veranschaulichen, gab Hans Schinlauer (META architektur GmbH) u. a. einen spannenden Einblick in die Projektumsetzung des Restaurants "Culinaria" am und im Alten Leipziger Eisenbahntor an der Elbe. Sabine Ullrich vom Verein "Freunde der Festung Magdeburg e. V.” präsentierte die engagierten Aktivitäten im Bereich Denkmalpflege, Stadtentwicklung und Tourismus im Kontext des Magdeburger Festungserbes.
 
Zudem wurden die bereits zusammengetragenen ersten Ideen für den Aktionsplan vorgestellt, der ein wichtiges Ergebnis des RFC-Projektes sein wird. Zentrale Projekte sind u. a. die Einbeziehung der Festungsanlagen in das städtische Grünsystem und in das gemeinsame Tourismusleitsystem der Stadt, die weitere Erschließung und Nutzung des Potentials noch unzureichend oder nicht genutzter Festungsteile, die gemeinsame Vermarktung der Festungsprojekte sowie die Weiterentwicklung regionaler und internationaler Netzwerke.
 
Bei den europäischen Partner*innen stieß das vielseitige Angebot der Magdeburger Festungslandschaft auf großes Interesse und mündete in eine lebendige Diskussion. Es wurde stark bedauert, die Orte momentan nicht persönlich besuchen zu können. Die Hoffnung ist groß, ein tatsächliches Treffen in Magdeburg, sobald möglich, nachzuholen. 
 
Zum regionalen Treffen des RFC-Projektes hatte die Landeshauptstadt am 18. März eingeladen. Die virtuelle Zusammenkunft sollte insbesondere dazu dienen, alle Beteiligten auf den aktuellen Stand des Projektes zu bringen und sich über die Ideen für den Aktionsplan auszutauschen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Einbeziehung der Festungsorte in das geplante einheitliche Tourismusleitsystem ein erster wichtiger Schritt sein muss. So sollen alle bereits erlebbaren Orte mit Infotafeln ausgestattet werden.
 
Ein zweiter Schritt ist in Richtung der virtuellen Aufbereitung des Festungserbes möglich. Hier wurde bereits in mehreren Projekten gute Vorarbeit geleistet, die weiterentwickelt werden sollte. Als besonders interessant gilt die Möglichkeit der "virtuellen Wiederauferstehung" bereits verloren gegangener Festungsarchitektur wie der Zitadelle. In künftigen Treffen wird über weitere konkrete Ideen, wie den äußeren Festungsgrünring, für den Aktionsplan diskutiert, der vom Magdeburger Stadtrat zur Umsetzung beschlossen werden soll. Außerdem ist die Produktion einer Kurzdokumentation oder eines Imagefilms über die Magdeburger Festungsprojekte geplant.
 
Projekt "Recapture the Fortress Cities"

Die Stadt Magdeburg musste einen großen Teil ihrer historischen Bausubstanz in zwei verheerenden Kriegen einbüßen. Mit den Resten der altstädtischen und preußischen Festungsanlagen verfügt sie jedoch noch über beeindruckende steinerne Zeugen vergangener Zeiten. Ein Teil davon wurde bereits verschiedenen Nutzungen zugeführt. Seit 2019 ist die Landeshauptstadt gemeinsam mit Regionen in Tschechien, Belgien, Spanien, Rumänien, der Slowakei und Griechenland Partner im Interreg-Europe-Projekt "Recapture the Fortress Cities" (Rückeroberung der Festungsstädte; kurz: RFC). In diesem grenzüberschreitenden Austausch geht es um die nachhaltige Revitalisierung von Festungsbaudenkmalen durch eine Verbesserung der Koexistenz von Festungsstädten und benachbarten Forts in Stadtregionen.

Foto: Die Festungsanlage Ravelin 2 ist ein erfolgreiches Beispiel für ehrenamtliche Bürgerbeteiligung © Sanierungsverein "Ravelin 2" e. V.