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Zoo Magdeburg: Gewichtsprobleme beim Ameisenbärjungtier

Mittwoch, den 7. April 2021

„Das zwei Monate alte Ameisenbärjungtier hat nicht ausreichend Körpermasse aufgebaut. Bereits vor Ostern haben wir fachliche Experten aus dem Zoo Dortmund hinzugezogen und auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Große Ameisenbären eine Spezialmilch eingesetzt. Des Weiteren wurde im Innengehege des Jungtiers und seiner Mutter eine Kamera installiert, damit diese rund um die Uhr vom Team der Tierpfleger überwacht werden konnten. Während der Ostertage bekam das Jungtier sechsmal täglich die Spezialmilch zugefüttert“, erklärt Vertrags-Zootierarzt Jens Thielebein.

Obwohl die mit 19 Jahren recht alte Mutter „Estrella“ sich sehr fürsorglich um ihren Nachwuchs gekümmert hat, kann der Nahrungsbedarf des Jungtieres nicht ausreichend abgedeckt werden. „Es ist nicht kontrollierbar, ob „Estrella“ ausreichend Milch hat oder ein Mangel an Nährstoffen in der Muttermilch vorliegt“, erklärt Jens Thielebein weiter. Eine Gewichtszunahme ist für das Jungtier jetzt existentiell. Gestern Abend fiel die fachliche Entscheidung des Vertrags-Tierarztes mit der Zoologie für eine künstliche Aufzucht des Jungtieres. Es wird außerdem möglicher Stess von „Estrella“ und ihrem Nachwuchs genommen, der bei mehrmaliger Trennung der beiden durch das Zufüttern entstehen kann. Ein Hoffnungsschimmer: Heute Vormittag hat das Jungtier bereits mehr Milch aufgenommen als in den letzten Tagen. Für die Besucher ist der kleine Rüssler vorerst nicht zu beobachten. Nach allen getroffenen Maßnahmen und der weiterhin durchgehenden Beobachtung des Gesundheitszustands des Jungtiers, hoffen die Zoomitarbeiter, dass bald das Jungtier mehr Gewicht auf die Waage bringt.

Nachzuchten in Menschenobhut sind bei dieser Nebengelenktierart eher rar – mit Ausnahme der seit vier Jahrzehnten kontinuierlichen Nachzuchterfolge beim Großen Ameisenbär im Zoo Dortmund. Hier wird auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für den Großen Ameisenbären geführt, an dem auch der Zoo Magdeburg beteiligt ist. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird der Große Ameisenbär als „gefährdet“ (VU) gelistet.

Foto © Zoo Magdeburg