Onkologische Bewegungstherapie in Zeiten von Corona
Die
Therapeuten der Onkologischen Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) am Centrum
für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln starten am Donnerstag,
den 2. April 2020 mit einem Online-Angebot „OTT@home“ für Krebspatientinnen und
-patienten während und nach ihrer Therapie, die sich auch zu Hause fit halten
wollen. Zusammen mit der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft,
der Deutschen Krebsstiftung, dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und
Sporttherapie und dem Deutschen Olympischen Sportbund wurde ein umfangreiches
Programm abgestimmt.
Die
Videos sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer onkologischen
Erkrankung zugeschnitten und können über die Onlinekanäle der
Kooperationspartner abgerufen werden.
Mehr
als 500 Menschen mit einer Krebserkrankung trainieren jedes Jahr auf der Fläche
der OTT an der Uniklinik Köln. Hinzu kommen zahlreiche Patienten bei den
geschulten circa 300 OTT-Therapeuten in ganz Deutschland sowie den vielen
Krebssportgruppen, die ihr Angebot aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls
einstellen bzw. begrenzen mussten. Die meisten der Patienten gehören aufgrund
ihres Alters und ihrer Erkrankung zur Risikogruppe, die im Falle einer
Ansteckung mit COVID-19 mit einem schweren Verlauf rechnen muss. „Ein Grund
mehr, geeignete Bewegungsinterventionen für Krebserkrankte vorzustellen, um das
Infektionsrisiko zu minimieren“, sagt der Leiter der AG Onkologische
Bewegungsmedizin an der Uniklinik Köln, Priv.-Doz. Dr. Freerk Baumann.
Hauptsächlich
zielen die Bewegungsprogramme, welche die Therapeuten und Wissenschaftler in
Köln entwickelt haben, darauf ab, Bewegungsmangelsymptome zu vermeiden, Stress
abzubauen, aber auch die Nebenwirkungen der medizinischen Krebstherapie zu
verhindern oder zu reduzieren. „Ob Fatigue oder Polyneuropathien – beide dieser
häufigen Nebenwirkungen können durch Bewegungstherapie beispielsweise
verhindert, oder – falls bereits eingetreten – reduziert werden. Dabei hat sich
herausgestellt, dass die Bewegungstherapie im Vergleich zu einer medikamentösen
Therapie sogar die wirksamere Methode ist, um diese Nebenwirkungen positiv zu
beeinflussen“.
Der
Sportwissenschaftler beschäftigt sich bereits seit über 20 Jahren mit diesem
Thema und hat mit seinem Team bereits zahlreiche Studien dazu durchgeführt.
Gemeinsam mit dem zwölf-köpfigen Team aus Ärzten, Sportwissenschaftlern und
Bewegungstherapeuten hat er die Idee von „OTT@home“ entwickelt. In 20- bis
30-minütigen Videos werden verschiedene Bewegungsangebote vorgestellt, die
Krebspatienten zu Hause oder im Freien selbständig durchführen können.
Die
ersten Videos informieren über den Zusammenhang von Bewegung und Krebs und
greifen die Themen Fahrradfahren und Kräftigung der Beinmuskulatur auf. Im
Laufe der kommenden Wochen sollen voraussichtlich über 50 weitere Videos dazu
kommen.
Neben
dem YouTube-Kanal der Uniklinik Köln, sind die Filme auch über die Webportale
der Kooperationspartner erreichbar:
Deutsche
Krebsgesellschaft / Deutsche Krebsstiftung:
WWW.DEUTSCHE-KREBSSTIFTUNG.DE/PROJEKTE
Deutsche
Krebshilfe:
WWW.KREBSHILFE.DE/TRAININGSVIDEOS-FUER-KREBSPATIENTEN
Deutscher
Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie: WWW.DVGS.DE
Deutscher
Olympischer Sportbund: WWW.GESUNDHEIT.DOSB.DE
Text / Foto:
Deutsche Krebshilfe