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Dr Carsten Huenecke

Dr. Carsten Hünecke, Zahnarzt aus Magdeburg: Zahnarztbesuch in der Corona-Krise – das müssen Patienten jetzt wissen

Montag, den 6. April 2020

Hygienestandards weiter gestärkt 

Das Corona-Virus stellt auch die rund 1.400 Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen. Die Praxen sind jedoch bis auf wenige Ausnahmen geöffnet und behandeln ihre Patienten. „Niemand muss Angst haben, eine Zahnarztpraxis zu betreten“, erklärt Dr. Carsten Hünecke (Foto), Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt. Die bereits in normalen Zeiten sehr hohen Hygienestandards in Zahnarztpraxen wurden durch optimierte Terminvergabe, Abstandsregelungen und bereitgestelltes Desinfektionsmittel für Patienten zusätzlich verstärkt. Bei der Behandlung auf dem Zahnarztstuhl wird der Patient durch Mund-Nase-Masken und Handschuhe des Behandlungsteams geschützt. 

Was Patienten im Notfall tun sollten 

Viele Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt haben angesichts der Folgen der Corona-Pandemie ihr Leistungsspektrum heruntergefahren, verlegen verschiebbare Termine und entscheiden im Einzelfall den notwendigen Behandlungsumfang. Patienten mit Zahnschmerzen sollten die Praxisräume nicht sofort betreten, sondern zunächst telefonisch den Kontakt zu ihrem Zahnarzt suchen. Auch der nächtliche und an Wochenenden organisierte zahnärztliche Notdienst werde wie bisher durchgeführt, so Dr. Carsten Hünecke. Liegen zusätzlich Symptome wie Husten, Fieber, Atemnot oder Halsschmerzen und damit der Verdacht auf eine Corona-Infektion vor, sollten Patienten die Praxisräume auch bei einem akuten Notfall nicht betreten, sondern mit der Zahnarztpraxis rechtzeitig telefonisch die weitere Behandlung besprechen, rät Dr. Hünecke. 

Praxen hoffen auf Hilfe aus der Politik 

Um die Versorgung aufrecht erhalten und Patienten weiter nach den geltenden Hygienebestimmungen behandeln zu können, brauchen die Zahnärzte in Sachsen-Anhalt dringend Nachschub an Mund-Nase-Masken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln. Doch diese sind auf dem Dentalmarkt aufgrund der weltweit hohen Nachfrage aktuell gar nicht oder nur zu horrenden Preisen lieferbar. Hier warten die Zahnärzte weiter auf Unterstützung durch Bundes- und Landesregierung.

Gleichzeitig müssen die Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt durch die Pandemie bei laufenden Zahlungsverpflichtungen enorme Einkommenseinbußen hinnehmen und sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet. Hilfe durch das Krankenhausentlastungsgesetz der Bundesregierung ist nicht vorgesehen, obwohl die Zahnärzte und ihre Teams in der Krise weiter mit größtem Einsatz die zahnmedizinische Versorgung gewährleisten. „Wir bitten deshalb die Bundes- und Landespolitik darum, auch die Zahnärzte unter einen finanziellen Schutzschirm zu stellen“, so Dr. Carsten Hünecke.

Foto: Dr. Carsten Hünecke, Zahnarzt aus Magdeburg und Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt   
© Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt