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Magdeburger Schauspieler Peter Bause in der Stadtbibliothek

Sonntag, den 1. März 2020

Lesung aus der Autobiographie „Man stirbt doch nicht im dritten Akt!“

Auch mit fast achtzig Jahren lässt Peter Bause (Foto) noch immer die Funken sprühen. Am Dienstag, 3. März, ist der in Magdeburg aufgewachsene Vollblutschauspieler in der Stadtbibliothek zu erleben, wenn er im Rahmen einer Lesung seine Autobiographie „Man stirbt doch nicht im dritten Akt! - Erinnerungen“ vorstellt.

Mit feiner Ironie und Understatement blickt Peter Bause auf sein Schauspielerleben zurück. Um ein Haar hätte er in der Elbestadt Karriere gemacht, nicht etwa als „Bibliothekskind“ – der literaturbegeisterte Heranwachsende half ehrenamtlich in einer Zweigstelle „Maxim Gorki“ aus –, sondern bei der Deutschen Post. Dort stieg er zwar schon mit 17 Jahren zum Leiter des Jugendpostamts auf, entdeckte jedoch bald im „Dramatischen Zirkel“ sein schauspielerisches Talent. Über die Schauspielschule in Leipzig führte ihn sein Weg an das Volkstheater Rostock, wo er erste überregionale Erfolge mit dem Stück „Flüchtlingsgespräche“ von Bertolt Brecht in der Regie von Hans Bunge verbuchen konnte.

Viele erfolgreiche Jahre mit herausragenden Regisseuren und Schauspielerkollegen sollten folgen. Im Rückblick betrachtet der Theater- und Fernsehschauspieler sein Leben eingeteilt in die klassischen Akte eines Schauspiels, mit Anläufen, Zuspitzungen, Höhepunkten, Ver- und Entflechtungen sowie einem reichen Figurenensemble. Darin kommen den weichenstellenden Personen – Regisseuren wie Hanns Anselm Perten oder Wolfgang Heinz, Schauspielern wie Herwart Grosse, Arno Wyzniewski oder Ekkehard Schall – ihre Rollen zu. 

Er erzählt über die prägende Zeit am Deutschen Theater und die wichtige, fünfzehn Jahre währende Arbeit am Berliner Ensemble mit kleinen und großen, immer herausfordernden Rollen. Mit seinen Erfahrungen, die er ab 1992 als freischaffender Schauspieler macht („Unser Lehrer Doktor Specht“) verändert sich der Blickwinkel: Bause geht auf Tournee quer durch Deutschland, ist in Gastrollen zu erleben oder bei Festspielen. So zeigt Bause, wie reich und verquer und abenteuerlich es laufen kann, auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Dabei weiß er aber, das er sein Handwerk am Theater von der Pike auf gelernt hat und kann gelassen resümieren: „Über mich wurde, je nach Sympathie, böse, neidisch oder achtungsvoll gesagt: Der singt und tanzt als bunter Hund in jedem Hausflur!“

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und das Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Dienstag, 3. März, um 19.30 Uhr zur Lesung mit Peter Bause aus seinen Lebenserinnerungen in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek am Breiten Weg ein. Alle interessierten Besucher sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Foto © Tom Peschel