Berlin.
Eltern sollten ihre Kinder besser nicht als Boten in eine
Apotheke schicken. Darauf macht eine aktuelle Arbeitshilfe der Bundesapothekerkammer aufmerksam. Gegen den Botendienst
von Kindern und Jugendlichen spricht einiges: „Wie soll ein Apotheker einen
erwachsenen Patienten beraten, wenn er nur mit dessen Kind spricht? Kinder
können beispielsweise Einnahmehinweise nicht verstehen und deshalb auch nicht
ausrichten", sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.
Wenn
der Apotheker Fragen zu anderen Medikamenten des Patienten hat, beispielsweise
um mögliche Wechselwirkungen zu beurteilen, kann ein Kind diese vermutlich
nicht beantworten. Ein weiterer Aspekt gegen die Abgabe an Kinder und
Jugendliche ist das Missbrauchsrisiko von Medikamenten.
Grundsätzlich
geben Apotheker Kindern und Jugendlichen Medikamente nur dann mit, wenn im
Einzelfall nichts dagegenspricht.
Diese
Entscheidung hängt unter anderem vom Alter des Kindes, dem Arzneimittel und
davon ab, ob es sich um eine Erst- oder Wiederholungsverordnung handelt oder ob
es bereits bei einem Erstkontakt zum Patienten die Möglichkeit zur Information
und Beratung gab.
Benkert:
„Die beste Beratung findet immer im persönlichen Gespräch in der Apotheke
statt.“ Wer seine Apotheke nicht selbst aufsuchen kann, kann nach einem
Botendienst durch Mitarbeiter der Apotheke fragen. Im Jahr 2018 erbrachten
Apotheken etwa 250.000 Botendienste.
Text /
Foto: ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.